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Medizin

Grünes Gemüse gegen Grauen Star

Wirksamkeit von Antioxidantien gegen Linsentrübung im Laborversuch belegt

Wer viel grünes Gemüse isst, könnte damit seinen Augen einen Gefallen tun. Denn eine neue Studie amerikanischer Wissenschaftler hat ergeben, dass spezielle Antioxidantien in dunkelgrünen Pflanzen dem Grauen Star, der im Alter häufig auftretenden Eintrübung der Augenlinse, vorbeugen können.

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Hersteller von Multivitaminprodukten setzen die Antioxidantien Lutein und Zeaxanthin ihren Produkten häufig zu, ohne das bisher jedoch biochemische Beweise für ihre Wirksamkeit existierten. Doch jetzt haben Laborversuche an Zellen der menschlichen Augenlinse gezeigt, dass diese pflanzlichen Inhaltsstoffe tatsächlich die Augengesundheit fördern können.

Wie Joshua Bomser und Mark Failla von der Ohio State Universität in Columbus feststellten, schützten Lutein und Zeaxanthin, Antioxidantien, die beispielsweise in Spinat und Grünkohl enthalten sind, die Linsenzellen gegen Schäden durch Ultraviolette Strahlung – eine der Hauptursachen für die Bildung von Katarakten. „Die Dosis der UVB-Strahlung, der wir die Zellen aussetzten, entspricht der Menge, die eine Person erhält, wenn sie eine leichte Sonnenbräune hat“, erklärt Bomser.

„Unter den vielen umweltbedingten und genetischen Faktoren, die die Bildung von Katarakten begünstigen, gehört die ultraviolette Strahlung der Sonne und oxidativer Stress zu den wichtigsten in dieser Erkrankung“, erklärt Bomser. „Unsere Resultate sind die ersten, die einen physikalischen Beleg dafür liefern, dass Lutein und Zeaxanthin Schäden durch UV-Strahlung reduzieren können.“

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Die Forscher verglichen diese Wirkung anschließend mit der von Vitamin E, einem Antioxidanz, das ebenfalls gegen Augenerkrankungen schützen soll. Doch im Gegensatz zu Lutein und Zeaxanthin, die die Linsenzellen in der Kultur zu 50 bis 60 Prozent schützten, reduzierte das Vitamin E die Strahlenschäden nur um 25 bis 32 Prozent. Zudem benötigten die Wissenschaftler zehn Mal weniger Lutein und Zeaxanthin als Vitamin E um die gleiche Schutzwirkung hervorzurufen.

Nach Ansicht von Bomser und Failla spielen beide Stoffe auch im Auge eine wichtige Rolle für die Schutzwirkung. Was sie jedoch noch nicht erklären können, ist, wie die Antioxidantien ins Auge kommen: „Lutein und Zeaxanthin akkumulieren in der Retina und in der Augenlinse, aber wir sind nicht sicher, wie sie dort hingelangen“, erklärt Bomser. „Sie werden mit dem Blutstrom transportiert, aber die Linse hat gar keine Blutversorgung.“ Dieses Rätsel aufzuklären ist der nächste Schritt in der Arbeit der beiden Forscher.

(Ohio State University, 03.12.2004 – NPO)

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