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Medizin

Gefahr im Hundekot?

Parasiten im Kot unserer Vierbeiner stellen ein potenzielles Risiko für Mensch und Tier dar

Hundehaufen auf der Wiese sind nicht nur ein Ärgernis - sie stellen womöglich sogar eine Gesundheitsgefahr dar. © Acilo/ iStock.com

Krankheitserreger im Hundehaufen: Die Hinterlassenschaften von Hunden können mit krankmachenden Erregern belastet sein. Wie eine Analyse zeigt, tummeln sich unter anderem Parasiten wie Peitschenwürmer im Kot der Vierbeiner. Das Problem: Diese Erreger können auch andere Tiere und Menschen infizieren. Hundehaufen hygienisch zu entsorgen, ist den Forschern zufolge daher besonders wichtig.

Als unsere sprichwörtlich besten Freunde bereiten uns Hunde im Alltag immer wieder Freude – weniger trifft dies allerdings wohl auf ihre Hinterlassenschaften zu. Den Kot der Vierbeiner beim Gassigehen einsammeln zu müssen, kann für Hundebesitzer lästig werden. Noch unangenehmer und ärgerlicher ist es, in einen liegengelassenen Haufen hineinzutreten.

Fäkalien unter der Lupe

Doch Hundekot kann nicht nur zum Ärgernis, sondern sogar zu einem echten Risiko werden. Der Grund: In den tierischen Hinterlassenschaften finden sich unterschiedliche Parasiten. Wie groß ist dieses Problem? Um das herauszufinden, haben Wissenschaftler um Barbara Hinney von der Veterinärmedizinischen Universität Wien nun Kot von Vierbeinern aus der österreichischen Hauptstadt unter die Lupe genommen.

Für die Studie sammelte das Forscherteam 1.001 anonyme Kotproben aus 55 über den gesamten Stadtbereich verteilten Hundezonen ein – dabei nahmen sie sowohl liegengelassene Haufen als auch ordnungsgemäß in Mülleimern entsorgte Fäkalien mit. Zum Vergleich nahmen sie weitere 480 Proben aus den eher ländlich geprägten Orten Mödling und Wolkersdorf, die unweit der Hauptstadt liegen.

Würmer und Einzeller

Die Analysen ergaben: Insgesamt ist der Kot Wiener Hunde überraschend gering mit Parasiten belastet. Am häufigsten wiesen Hinney und ihre Kollegen einzellige Dünndarm-Parasiten aus der Gattung Giardia nach. In der Gruppe der Eingeweidewürmer waren dagegen die Peitschenwürmer der Gattung Trichuris am häufigsten – Parasiten, die im Dickdarm unterschiedlicher Säugetiere leben.

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Erstaunlicherweise wiesen die Proben aus den ländlichen Gebieten einen signifikant höheren Parasitenanteil auf als jene direkt aus der Stadt – über die Gründe können die Wissenschaftler bisher nur spekulieren. Darüber hinaus zeigte sich: Kot, der nicht vom Besitzer entsorgt wurde, enthielt häufiger Krankheitserreger. „Dies könnte mit dem unterschiedlichen Hygienebewusstsein der Halter zusammenhängen“, sagt Hinney. Kurzum: Wer Kot nicht entsorgt, achtet womöglich auch sonst weniger auf Sauberkeit und Gesundheitsvorsorge.

Risiko für Tier und Mensch

Dies allerdings wäre wichtig, wie das Forscherteam betont. Denn die Krankheitserreger können nicht nur bei den Hunden zu Beschwerden wie Durchfall und Abmagerung führen. Sie gefährden auch andere Nutz- und Haustiere – zum Beispiel Pferde. Zudem können einige Parasiten als sogenannte Zoonosen auch den Menschen befallen. Insbesondere für kleine Kinder und immungeschwächte Personen sind solche Infektionen gefährlich.

Nach Ansicht der Wissenschaftler sollten Hundebesitzer daher besser über diese Risiken informiert werden – und dafür sorgen, dass andere nicht mit dem Kot ihrer Vierbeiner in Kontakt kommen. „Hundekot zu sammeln und zu entsorgen, schützt nicht nur vor unliebsamen Verschmutzungen. Es ist auch ein wichtiger Beitrag für die Gesundheit von Mensch und Tier“, schließt Hinney. (Veterinary Parasitology, 2018; doi: 0.1016/j.vetpar.2017.08.016)

(Veterinärmedizinischen Universität Wien, 23.11.2018 – DAL)

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