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Medizin

Aids: Afrika vor dem wirtschaftlichen Kollaps

Studie: Soziale und wirtschaftliche Langzeitbelastungen stark unterschätzt

Die auf lange Sicht durch Aids entstehende soziale und wirtschaftliche Belastung ist bisher stark unterschätzt worden. Zu diesem Ergebnis kommt der World Health Report der WHO. Einige afrikanische Länder stehen vor dem ökonomischen Zusammenbruch, falls diese Pandemie nicht eingedämmt werden kann. Laut der Studie mit dem Titel „Changing History“ gibt es aber zahlreicheMöglichkeiten zur Bekämpfung von Aids.

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Die Studie konzentriert sich erstmals ausschließlich auf HIV, das bis jetzt für den Tod von mehr als 20 Mio. Menschen verantwortlich ist. Die in der Studie präsentierten Zahlen zeichnen ein erschreckendes Bild. Aids ist weltweit die führende Todesursache in der Altersgruppe von 15 bis 59 Jahren. Jedes Jahr kommt es zu fünf Millionen neuen Infektionen.

In Schwarzafrika werden bis zum Jahr 2010 25 Prozent der Kinder Aidswaisen sein. Trotz dieser erschreckenden Prognosen gibt es laut WHO-Studie auch Anlass zu Optimismus. Nach Angaben von Peter Piot, der Leiter des Aids Programms der Vereinten Nationen stehen erstmals in der Geschichte dieser Epidemie ausreichende Geldmittel zur Verfügung. „Bei der Gründung von UNaids vor sieben Jahren verfügten wir über 200 Mio. Dollar. Im vergangenen Jahr waren es bereits 4,5 Milliarden Dollar.“ WHO und UNaids betonen, dass dieses Geld vor allem für die medizinischer Versorgung der HIV-Infizierten ausgegeben werden muss.

In Amerika und Europa leben Menschen mit Aids dank entsprechender Behandlung ein vergleichsweise normales Leben. In Entwicklungsländern brauchen rund sechs Millionen Menschen diese Medikamente. Sie stehen aber nur für 400.000 der Betroffenen zur Verfügung.

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Laut Piot ist ein wirkungsvoller Impfstoff derzeit nicht in Sicht. „Der einzige Impfstoff, den wir heute haben, sind Aufklärung, Kondome, Abstinenz und Treue.“ Genau diese Bereiche, so der Forscher weiter, hingen jedoch vom menschlichen Verhalten ab und seien daher entsprechend schwer zu beeinflussen.

(Pressetext Europe, 13.05.2004 – DLO)

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