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Astronomie

Sterne im Doppelpack

"Lange Nacht der Sterne" und „Tag der Raumfahrt“ begeisterten am Wochenende Hunderttausende

Sterne im Orionnebel © 2Mass

Gleich zwei Großveranstaltungen im Zeichen der Sterne und des Weltraums zogen am Wochenende bundesweit über 200.000 Besucher in Planetarien, Sternwarten, Universitären und Raumfahrtunternehmen in ihren Bann: Die vom Magazin „Stern“ initiierte „Lange Nacht der Sterne“ und der „Tag der Raumfahrt“ vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Die erste „Lange Nacht der Sterne“ hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag bis zu 100.000 Sternenbegeisterte angezogen. Viele Planetarien, Sternwarten und Institute meldeten ausverkaufte Häuser und mussten Zusatzveranstaltungen anbieten. Das Programm reichte mancherorts bis drei Uhr morgens. „Das hohe Interesse zum Thema Sterne und Weltraum hat uns überwältigt, die Besucherzahlen haben unsere Erwartungen voll erfüllt. Bereits im Vorfeld haben wir viel Zuspruch erfahren, so dass es auch im kommenden Jahr wieder eine ‚Lange Nacht der Sterne‘ geben soll,“ so Thomas Osterkorn vom „Stern“.

Sterne wolkenverhangen

Obwohl eine im Laufe des Abends aufziehende Wolkendecke im Norden und Westen Deutschlands Sternenbeobachtungen vielerorts unmöglich machte, verzeichneten zahlreiche Sternwarten Besucherrekorde. Alternativ wurden dort Vorträge und Führungen angeboten. Ideale Beobachtungsbedingungen hingegen gab es im Osten und Süden Deutschlands, in Österreich sowie in der Schweiz. Als Beobachtungs-Highlights der Nacht galten dort die Milchstraße, benachbarte Galaxien sowie die durchziehende Forschungsstation ISS.

Drei Stunden Wartezeit

Zahlreiche Planetarien, die mit ihren Programmen wetterunabhängig sind, wurden vom Besucheransturm geradezu überrannt. Zum Teil nahmen die Gäste dort Wartezeiten von bis zu zwei Stunden sowie lange Anfahrtswege in Kauf, um in den Genuss der Veranstaltungen zu kommen. In etlichen Einrichtungen war der Publikumsandrang noch größer als zur Sonnenfinsternis oder der Mars-Annäherung im letzten Jahr. Die Betreiber von Sternwarten und Planetarien zeigten sich beeindruckt von dem tiefgehenden fachlichen Interesse und der Begeisterung der Besucher. Auffallend war auch der hohe Anteil junger Gäste. Viele Einrichtungen hatten zu Kinder- und Familienprogrammen eingeladen.

„Tag der Raumfahrt“: Bulmahn schwerelos

Zum „Tag der Raumfahrt“, der mit einer Zentralveranstaltung des DLR in Köln begann, kamen am Wochenende mehr als 100.000 Besucher. Das DLR, Raumfahrtunternehmen, die Europäische Weltraumorganisation ESA, der Köln Bonn Airport und die Luftwaffe informierten über neue Entwicklungen aus der Luft- und Raumfahrt in Deutschland.

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Sigmar Wittig vom DLR will vor allem die Begeisterung junger Menschen für Technik und Naturwissenschaften weiter fördern. „Ohne gut ausgebildete Naturwissenschaftler und Techniker kann Deutschland seine Zukunft nicht sichern“, sagte Wittig auf der Zentralveranstaltung des DLR in Köln-Porz. Am Samstag hatte sich Wittig gemeinsam mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn auf einem Parabelflug selbst ein Bild von der Schwerelosigkeit gemacht. Diese „außergewöhnliche Dienstreise“ führte die beiden in den Airbus A300 ZERO-G, das Parabelflugzeug mit der größten Experimentierfläche weltweit. Erstmals startete dieses Flugzeug im Rahmen des sechsten DLR-Parabelflugs der vergangenen Woche von deutschem Boden aus, vom Köln Bonn Airport.

Während ihres Fluges beobachteten Wittig und Bulmahn die Wissenschaftler bei ihrer Arbeit in Schwerelosigkeit. „Das war Raumfahrt hautnah“, resümierten sie später. Große Publikumsmagneten beim „Tag der Raumfahrt“ waren das Europäische Astronautenzentrum der ESA, der DLR Innovationsmarkt, Raumfahrtmissionen wie ROSETTA oder MARS EXPRESS, der Europäische Transsonische Windkanal (ETW), der Parabelflieger A300 ZERO-G und das Lazarett-Flugzeug der Luftwaffe.

(stern, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), 20.09.2004 – ESC)

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