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Sonnensystem

Pluto: Gebirgige Küste in Nahaufnahme

New Horizons liefert die ersten extremen Nahaufnahmen von Plutos Oberfläche

Blick auf die "Küste" zwischen dem Eisgebirge al-Idrisi und der Eisebene SPutnik Planum auf Pluto © NASA/JHUAPL/ SwRI

Geröll am Eismeer: Neue Aufnahmen der New Horizons-Sonde zeigen faszinierende Details der Landschaften auf Pluto. So ähnelt der Übergang vom Eisgebirge zur Eisebene Sputnik Planung verblüffend einer zerklüfteten irdischen Gebirgsküste irgendwo am Meer. Andere zeigen Krater und Verwerfungen in den „Badlands“ fast so nahe wie ein Luftbild.

Der Zwergplanet Pluto hat sich als weitaus vielseitiger und spannender entpuppt, als man es bei diesem fernen Außenposten des Sonnensystems für möglich gehalten hätte. Denn er besitzt eine dynamische Geologie mit Eisgebirgen, fließenden Gletschern und vielleicht sogar Eisvulkane.

Und noch immer sendet die NASA-Raumsonde New Horizons jede Woche neue Datenpakete zur Erde, die weitere Bilder und Daten von ihrem nahen Vorbeiflug am Pluto liefern. Die neuesten Aufnahmen zeigen einen rund 80 Kilometer breiten Streifen der Plutooberfläche nun in der hohen Auflösung von rund 80 Metern – selbst Strukturen von der halben Größe eines Häuserblocks werden in ihnen sichtbar.

Gebirgige Küste am Eismeer

Eine der Aufnahmen zeigt den Übergang von dem informell al-Idrisi getauften Eisgebirge zur weiten Sputnik-Ebene. In ihr sieht man große Blöcke aus Wassereis aufgetürmt und zusammengewürfelt. „Die Berge am Rand von Sputnik Planum sind absolut umwerfend bei dieser Vergrößerung „, sagt John Spencer vom Southwest Research Institute. Deutlich lässt sich der Übergang von dem zerklüfteten, gerölligen Gebirgsrand zur glatten, fast wie in Meer erscheinenden Ebene erkennen.

Dieser Film zeigt die neuen Aufnahmen der Raumsonde New Horizons vom Pluto© NASA/JHUAPL/ SwRI

„Die neuen Details, vor allem die zerknüllten Ränder des gerölligen Materials um einige der Berge herum, bestätigen unseren früheren Eindruck, dass diese Berge aus großen Eisblöcken bestehen, die durcheinandergeworfen und an ihren jetzigen Standort transportiert wurden“, erklärt Spencer. Welche Prozesse für diese dynamischen Veränderungen verantwortlich waren oder sind, ist jedoch bisher noch unbekannt.

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„Diese neuen Aufnahmen geben uns einen atemberaubenden, hochaufgelösten Einblick in Plutos Geologie“, sagt der wissenschaftliche Leiter der Mission, Alan Stern vom Southwest Research Institute. „Bei Mars und Venus hatten wir nichts auch nur annähernd Vergleichbares nach den ersten Vorbeiflügen von Sonden.“ Dank der heutigen Kameratechnik liefert New Horizons schon nach einem einzigen Vorbeiflug Bilder, wie wir sie von anderen Planeten nur von Sonden in der Umlaufbahn kennen. In den nächsten Tagen erwarten die Forscher weitere Datenpakete mit hochaufgelösten Bildern.

(NASA, 07.12.2015 – NPO)

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