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Astronomie

Perseiden: Es regnet Sternschnuppen

Meteorschauer beschert uns heute Nacht rund 60 Sternschnuppen pro Stunde

Perseiden-Meteor
Der Meteorschauer der Perseiden ist einer der spektakulärsten des Jahres. © Reelika Saar /CC-by-sa 3.0

Himmels-Feuerwerk: Heute hat einer der prächtigsten Meteorschauer des Jahres seinen Höhepunkt – die Perseiden. Sie bescheren uns in diesem Jahr rund 60 Sternschnuppen pro Stunde, darunter viele besonders helle „Feuerbälle“. Am besten zu sehen sind die Meteore zwischen 22:00 Uhr und Mitternacht, aber auch in den folgenden Nächten lohnt sich der Blick in den Nachthimmel noch.

Sommerzeit ist Sternschnuppenzeit. Einer der Gründe dafür sind die Perseiden, einer der spektakulärsten Meteorschauer des Jahres. Alljährlich Mitte August wandert die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne durch eine Staubwolke, die der Komet Swift-Tuttle hinterlassen hat. Wenn dann die kleinen Staubkörnchen mit rund 60 Kilometern pro Sekunde durch die obere Atmosphäre rasen, erzeugen sie eine hellleuchtende Spur aus überhitzten Gasen – es regnet Meteore.

Perseiden
Ihren Namen erhielt die Perseiden, weil viele ihrer Meteore aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen. © Sky & Telescope

Wo fliegen die Sternschnuppen?

In diesem Jahr erreichen die Perseiden ihren Höhepunkt am 12. August zwischen 15:00 und 18:00 Uhr unserer Zeit. Glücklicherweise aber ist das Maximum dieses Meteorschauers breit genug, um uns auch noch in den folgenden Nächten einen reichen Sternschnuppenregen zu bescheren. Astronomen sagen eine Fallrate von rund 60 Sternschnuppen pro Stunde voraus – im Schnitt rund eine pro Minute.

Scheinbarer Ausgangspunkt der Meteore – der sogenannte Radiant – ist das Sternbild Perseus, von ihm erhielten die Perseiden ihren Namen. Deshalb scheinen die Sternschnuppen zu Beginn der Nacht besonders flach über den Himmel zu rasen. Später, wenn Perseus höher am Himmel steht, tauchen sie steiler ein. „Aber die Sternschnuppen können am Himmel überall und aus allen Richtungen kommen – man muss nicht den Radiant anschauen, um sie zu sehen“, erklärt Diana Hannikainen vom Magazin Sky & Telescope.

So sind sie am besten zu beobachten

Am besten beobachten kann man die Perseiden heute Nacht ab 22:00 Uhr, weil der Mond dann noch nicht aufgegangen ist. Etwa ab Mitternacht steigt der abnehmende Viertelmond über den Horizont und macht mit seinem Licht das Aufspüren der Meteore ein wenig schwieriger. „Man sollte einen lichtarmen Ort mit freiem Rundumblick insbesondere in Richtung Nordnordost aufsuchen und seine Augen mindestens eine Viertelstunde lang an die Dunkelheit adaptieren“, empfiehlt Manfred Gaida vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

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Auf einer Decke liegend oder in einem Liegestuhl sitzend kann man dann bequem nach oben in den dunklen Nachthimmel schauen. „Ein Fernglas oder Fernrohr hilft beim Beobachten wenig, da beide das Gesichtsfeld einschränken“, so Gaida. „Erfolgreicher ist die Suche mit dem bloßen Auge und für Fotografen eine stabil und windsicher aufgestellte Kamera mit einem gut abbildenden Weitwinkel- oder einem so genannten Fisheye-Objektiv.“

Der Komet und seine Bahn

Obwohl Astronomen die Sternschnuppen der Perseiden schon seit mehr als 2.000 Jahren beobachten, wurde ihr Ursprung erst 1862 entdeckt. In diesem Jahr gelang es, den Kometen zu beobachten, von dem der Staubschweif stammt. 109P/Swift-Tuttle ist ein kurzperiodischer Komet, der zwischen 128 und 136 Jahre für einen Umlauf um die Sonne benötigt. Ursache für diese Schwankungen sind Störeinflüsse der Planeten, vor allem des Gasriesen Jupiter.

„Damals bestimmten die Wissenschaftler seine Umlaufzeit um die Sonne mit 120 Jahren zu knapp und wunderten sich anschließend, als man ihn im Jahre 1981 nicht wiederfand“, erklärt Gaida. „Eine erneute, verbesserte Bahnberechnung ergab schließlich als neue Ankunftszeit das Jahr 1992, in dem sich der Komet nach 130 Jahren auch tatsächlich einstellte.“

Bei jeder Passage des Kometen in Erdnähe bleiben Staubkörnchen aus seinem Schweif zurück. Wenn dann die Erde Mitte August diesen Abschnitt ihrer Bahn passiert, durchquert sie die Staubwolke und es regnet Meteore.

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Sky & Telescope

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