Anzeige
Raumfahrt

Mond: Trümmer der indischen Landesonde gefunden

Aufnahmen einer NASA-Sonde zeigen Absturzstelle und Trümmer des Vikram-Landers

Vikram-Absturzstelle
Diese Aufnahme des Lunar Reconnaissance Orbiter zeigt die Absturzstelle der Vikram-Landesonde – erkennbar an der Helligkeitsdifferenz zwischen Voher- und Nachher-Aufnahmen. © NASA/Goddard/Arizona State University

Lunares Trümmerfeld: Am 6. September 2019 stürzte die indische Landesonde Vikram auf dem Mond ab – jetzt ist die Absturzstelle gefunden. Eine Aufnahme des Lunare Reconnaissance Orbiter (LRO) der NASA zeigt mehrere über die Mondoberfläche verteilte Trümmerteile der Landesonde und Spuren des Aufpralls. Aufgespürt hat sie ein freiwilliger Helfer, der die NASA-Aufnahmen gezielt nach Trümmerspuren durchsucht hat.

Es sollte die erste Landung einer indischen Raumsonde auf dem Erdtrabanten werden: Am 6. September 2019 entließ die Muttersonde Chandrayaan-2 ihre Landesonde Vikram mitsamt seines kleinen Rovers Pragyan an Bord. Ziel der Landesonde war ein Gebiet rund 600 Kilometer vom lunaren Südpol entfernt. Doch die Landung scheiterte: Zwei Kilometer über der Mondoberfläche brach der Kontakt zu Vikram ab. Wenig später wurde klar, dass der Lander offenbar abgestürzt ist.

Absturzstelle 2
Grüne Punkte markieren Trümmerteile des Vikram-Landers, blaue Punkte aufgewühlten Mond-Regolith. © NASA/Goddard/Arizona State University

Trümmerteile über 750 Meter verteilt

Jetzt bestätigen Aufnahmen der Absturzstelle das gewaltsame Ende des Vikram-Landers. Die Bilder des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) der NASA zeigen eine Zone aufgewühlten Mondstaubs, in der einige Trümmerteile umherliegen. Sie wurden über eine Fläche von rund 750 Meter verteilt. Erkennbar sind die Trümmerteile nur an ihrem Schatten, der in der Aufnahme einige abweichend dunkle Pixel erzeugt.

Der Absturz der Vikram-Sonde hat auf der Mondoberfläche zudem einen flachen Krater hinterlassen, der von einer asymmetrischen helleren Zone umgeben ist. Sie markiert den vom Absturz aufgewühlten Regolith – der frische, aus tieferen Schichten aufgewirbelte Mondstaub ist weniger verwittert und daher heller.

Entdeckt von indischen Citizen Scientist

Entdeckt hat die Absturzstelle der Inder Shanmuga Subramanian. Er hatte sich das am 17. September von der NASA veröffentlichte erste Mosaik der möglichen Absturzstelle heruntergeladen und darin nach Spuren des Landers gesucht. Als er fündig wurde, benachrichtigte er die NASA. Diese lenkte daraufhin ihre Orbitersonde erneut über diese Stelle und erstellte drei weitere Mosaikaufnahmen.

Anzeige

Die neuen Bilder bestätigen den Fund und deuten auf einen Aufprall aus einer schrägen Flugbahn hin. Die indischen Landesonde ist auf einer 834 hoch gelegenen Ebene in 70.88 Grad südlicher Breite und 22,78 Grad östlicher Länge niedergegangen.

Quelle: NASA

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

News des Tages

Blutstropfen auf Fingerkuppe

Neues Diagnose-Verfahren erkennt zahlreiche Krebsarten

Wie KI das Internet schneller macht

Robo-Spinne soll Marshöhlen erkunden

Wie man beim Dart gewinnt

Diaschauen zum Thema

Dossiers zum Thema

Astronaut auf dem Mond

Mission Artemis - Das neue Mondprogramm der USA – und seine Erfolgsaussichten

Bücher zum Thema

Full Moon - Aufbruch zum Mond - Das Jahrhundertereignis in Originalbildern von Michael Light

Das NASA-Archiv: 60 Jahre im All - von Piers Bizony, Roger Launius, Andrew Chaikin

Top-Clicks der Woche