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Astronomie

Geminiden: Sternschnuppen-Regen voraus

Meteorschauer erreicht in diesen Tagen seinen Höhepunkt

Geminiden
Der Sternschnuppen-Schauer der Geminiden ist besonders spektakulär. © Asim Patel/CC-by-sa 3.0

Himmelsspektakel: Heute und morgen Abend erreichen die Geminiden ihr Maximum – einer der ergiebigsten Meteorschauer des Jahres. Er könnte uns in diesem Jahr bis zu 60 helle Sternschnuppen pro Stunde bescheren. Am besten beobachten lassen sich die Meteore jeweils kurz nach Einbruch der Dunkelheit, weil der Mond sie dann noch nicht überstrahlt. Anders als andere Meteorschauer gehen die Geminiden nicht auf den Staubschweif eines Kometen, sondern auf einen Asteroiden zurück.

Mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde gelten die Geminiden als einer der ergiebigsten Meteorströme des Jahres. Einer der spektakulärsten sind sie ebenso, denn die Sternschnuppen regnen nicht nur in großer Zahl herab, sondern sind dabei auch noch besonders hell und langlebig. Ihr gelblich-weißes Leuchten ist selbst an lichtverschmutzten Orten wie städtischen Gebieten zu erkennen.

Höhepunkt am Mittwoch und Donnerstag

Ihr Maximum erreichen die Geminiden in diesem Jahr mitten am Tag: am Mittwoch, dem 14. Dezember, gegen 14 Uhr. Doch auch in den Nächten vor und nach dem Maximum, also von Dienstag auf Mittwoch und von Mittwoch auf Donnerstag, lassen sich zahlreiche Sternschnuppen am Himmel erblicken. Je nachdem, wie hell der Nachthimmel ist, werden sich dann pro Stunde 30 bis 60 Meteore blicken lassen – im Schnitt alle ein bis zwei Minuten eine Sternschnuppe.

Weil viele dieser Sternschnuppen aus dem Sternbild der Zwillinge zu kommen scheinen, verlieh dieses ihnen ihren Namen: Geminiden leitet sich von „Gemini“, der lateinischen Bezeichnung für diese Konstellation, ab. In den kommenden Nächten stehen die Zwillinge als Radiant des Meteorschauers am Abend zunächst im Osten, steigen dann Richtung Süden am Himmel höher und gehen morgens im Nordwesten unter.

Beste Sicht am frühen Abend

Das Spektakel lässt sich dieses Jahr am besten in den Abendstunden kurz nach Einbruch der Dunkelheit beobachten. Denn ab 21 beziehungsweise 22 Uhr geht der Mond auf und überstrahlt mit seinem Licht die meisten Sternschnuppen. Obwohl die Sternschnuppen der Geminiden über den ganzen Himmel fliegen können, steht ihr Radiant in den Abendstunden über dem Osthorizont, ein freier Blick nach Osten ist daher empfehlenswert.

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Da die Geminiden sehr hell sind, muss man für die Sternschnuppenjagd nicht zwingend in abgelegene, stockdunkle Gebiete fahren. In der Regel lassen sich auch an städtischen, lichtverschmutzten Standorten ein paar Meteore am Himmel erkennen. Doch unabhängig von den Lichtverhältnissen um einen herum lohnt es sich stets, im Himmel nach einem besonders dunklen Bereich Ausschau zu halten. Meist befindet sich dieser direkt über dem Beobachter.

Um die Sternschnuppen besser und in größerer Zahl zu erkennen, ist es zudem hilfreich, die Augen zunächst 20 Minuten lang an den dunklen Nachthimmel zu gewöhnen. Wer draußen auf Sternschnuppen-Jagd geht, sollte außerdem auf warme Kleidung achten.

Umlaufbahn von 3200 Phaeton (in lila)
Umlaufbahn von 3200 Phaeton (in lila) © Phoenix7777 / CC-by-sa 4.0

Asteroidenstaub als Ursprung

Anders als die meisten Meteorströme gehen die Geminiden nicht auf den Staubschweif eines Kometen zurück. Stattdessen hat dieser Sternschnuppenregen seinen Ursprung in Staub und Materialbröckchen des rund fünf Kilometer großen Asteroiden 3200 Phaethon. Er umkreist die Sonne auf einer exzentrischen Bahn und kommt ihr dabei alle 1,6 Jahre besonders nahe. Die Hitze in Sonnennähe sorgt dann dafür, dass sich Staub und kleine Trümmerteile aus dem Gestein lösen. Sie sammeln sich in einer Staubwolke, die die Erde jedes Jahr im Dezember auf ihrer Umlaufbahn durchquert.

Dringen Staub und Steinbröckchen aus dieser Wolke in die Erdatmosphäre ein, verglühen sie und werden für uns als Sternschnuppen sichtbar. Warum 3200 Phaeton im Gegensatz zu den meisten andern Asteroiden einen Staubschweif erzeugt, ist bislang strittig. Manche Astronomen sehen in ihm einen erloschenen Kometen. Andere halten ihn für einen Asteroiden, der einst von einem besonders eisreichen, größeren Mutterkörper abgeplatzt ist.

Quelle: Max-Planck-Institut für Astronomie

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