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Astronomie

Geminiden: Sternschnuppen am Wochenende

Neumond bringt ideale Beobachtungsbedingungen für den besten Meteorschauer des Jahres

Geminiden
Beim Meteorschauer der Geminiden scheinen die Sternschnuppen auus dem Sternbild Zwillinge (Gemini) zu kommen - daher sein Name. © Sky & Telescope / Gregg Dinderman

Himmelsschauspiel: In der Nacht zum Montag erreicht der Meteorschauer der Geminiden seinen Höhepunkt. Mit rund 150 Sternschnuppen pro Stunde und vielen besonders hellen und langsamen Meteoren sind die Geminiden der ergiebigste Sternschnuppenregen des Jahres. In diesem Jahr sind die Beobachtungsbedingungen dank Neumond besonders günstig: Am dunklen Nachthimmel stechen die hellen Sternschnuppen deutlich hervor.

Die Geminiden sind zwar weniger bekannt als die sommerlichen Perseiden, dafür aber ist der winterliche Sternschnuppenregen umso spektakulärer. Denn typisch für diesen Meteorschauer sind vielen hellen, gelblich-weiß leuchtenden Meteore, die selbst an weniger dunklen Standorten sichtbar sind. Schon in den Tagen vor dem Höhepunkt des Meteorschauers steigt zudem die Menge der über den Himmel rasenden Leuchtspuren deutlich an.

Höhepunkt in der Nacht zum Sonntag

„Auch wenn es kalt ist – dieser Meteorschauer ist es wert, ihr zu trotzen“, sagt Diana Hannikainen vom Astronomie-Magazin Sky & Telescope. „Denn die Geminiden bieten das beste Schauspiel an Sternschnuppen im gesamten Jahr.“ In diesem Jahr liegt das Maximum der Geminiden in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember gegen 02:00 Uhr. Himmelsgucker könne sich daher Sonntagnacht auf rund 150 Sternschnuppen pro Stunde freuen.

„Wenn man einen klaren Himmel mit wenig Lichtverschmutzung hat, kann man vom Abend bis zum Morgengrauen in jeder Minute einen bis zwei Meteore über den Himmel rasen sehen“, sagt Hannikainen. Und selbst wenn es in dieser Nacht wolkig sein sollte, lohnt sich auch in den Nächten davor und danach der Blick in den Himmel. Weil dieser Meteorschauer ein relativ breites Maximum hat, ist die Sternschnuppenrate über gut 24 Stunden lang hoch.

Dunkle Nacht dank Neumond

Günstig in diesem Jahr: Am Sonntag ist Neumond, so dass kein helles Mondlicht die Sternschnuppen-Beobachtung stört. Der scheinbare Ursprungsort der Meteore, der sogenannte Radiant, liegt im Sternbild der Zwillinge – daher auch der Name Geminiden. Dieses Sternbild geht am frühen Abend im Nordosten auf, steht dann gegen 22:00 Uhr hoch im Südosten und erreicht gegen 02:00 Uhr den Zenit. Von diesem zentralen Punkt scheinen die Sternschnuppen dann in alle Richtungen zu rasen.

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Wer lange aufbleibt, wird dabei belohnt: Die besonders hellen, größeren Sternschnuppen fallen vor allem später in der Nacht. Zudem fliegen die sandkorn- bis erbsengroßen Steinklümpchen nur mit rund 35 Kilometern pro Sekunde – das ist für Meteore eher langsam. Entsprechend lange kann man ihren Weg am Himmel verfolgen.

3200 Phaeton
Bahn des Asteroiden 3200 Phaethon um die Sonne. © Sky & Telescope

Rätsel um Phaeton

Die Ursache der Geminiden ist – anders als bei vielen anderen Meteorschauern – kein Komet. Stattdessen fanden Astronomen im Jahr 1983 heraus, dass der Asteroid 3200 Phaethon diesen alljährlichen Sternschnuppenregen auslöst. Der rund fünf Kilometer große Gesteinsbrocken umkreist auf seiner 1,6 Jahre dauernden Umlaufbahn die Sonne und kommt ihr dabei besonders nah. Dadurch wird seine Oberfläche bis auf 700 Grad aufgeheizt und verdampfende Gase schleudern Staub ins All.

Allerdings: Das ein Asteroid eine so ausgedehnte Staubwolke verursachen kann, galt lange als unmöglich. Deshalb gab es lange die Vermutung, dass es sich bei Phaeton um einen erloschenen Kometen handeln könnte – einen Brocken, der früher einen größeren Anteil Wassereis besaß.

2018 schlug ein Forscherteam jedoch eine alternative Erklärung vor. Demnach könnte Phaeton ein eisreiches Bruchstück des größeren Asteroiden Pallas sein und deshalb noch heute unter seiner Steinkruste eine dicke Eisschicht verbergen. Von dieser verdampft ein Teil in Sonnennähe und reißt Staub und Gesteinsbröckchen mit sich ins All hinaus.

Quelle: Sky & Telescope, DLR

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