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Architektur

Wolkenkratzer als Energieproduzent?

„Umweltfreundlicher Riese“ nutzt Wind und Solarenergie als Energiequellen

Die chinesische Stadt Gangzhou © Aztech

Wolkenkratzer gelten gemeinhin nicht gerade als sehr energiesparend. Doch jetzt haben Chicagoer Architekten ein Hochhaus entworfen, das mehr Energie produzieren kann als es verbraucht. Der Pearl River Tower, der für die Stadt Guangzhou in China geplant ist, erntet Wind- und Solarenergie und ist damit besonders umweltfreundlich.

Das in Chicago ansässige Unternehmen Skidmore, Owings & Merrill hat ein 69-stöckiges Firmensitzgebäude konzipiert, das neue Maßstäbe in der umweltfreundlichen Architektur setzen könnte. Der Entwurf ist mit zwei weiteren Kandidaten in der Endausscheidung eines internationalen Gestaltungswettbewerbs für den Geschäftssitz eines bedeutenden chinesischen Unternehmens. Guangzhou, 182 Kilometer von Hongkong entfernt, ist eine subtropische Hafenstadt mit 6,6 Millionen Einwohnern.

Die Konzeption des Gebäudes sieht einerseits vor, die herrschenden Winde, so zu lenken und zu steuern, dass sie eine Art „unsichtbare Klammer“ bilden, die zur Festigung des Turmes beiträgt, wie SOM Consulting Design Partner Adrian D. Smith erklärt. Die gemeißelte Fassade des Pearl River Tower lenkt zudem den Wind in zwei Hohlräume in den Stockwerken des Gebäudes, die mit mechanischen Anlagen ausgestattet sind. Die dort hineinfahrenden Winde treiben Turbinen an, die die Energie für Heizung, Belüftung und Klimaanlagen des Gebäudes erzeugen.

„Diese Öffnungen sind auch dazu da, den Winddruck abzubauen, der auf die Vorderseite des Gebäudes ausgeübt wird“, erklärte Gordon Gill, der Architekt des Projekts bei SOM. „Der potenziell schädliche negative Winddruck auf der anderen Seite des Gebäudes wird ebenfalls abgeschwächt. Das Ergebnis ist ein stabileres, komfortableres Gebäude.“

Der Energieverbrauch wird zusätzlich herabgesetzt, indem das natürliche Tageslicht maximal ausgenützt, Solarenergie in Räumen mit Klimaanlage reduziert, Regenwasser zu Recyclingszwecken gespeichert und die Sonne zum Aufheizen für die Warmwasserversorgung verwendet wird. Schachtentlüftung, Plattenkühlung und Wärmesenken sorgen für die Abkühlung des Gebäudes. Wechselstrom wird von den Sonnenkollektoren an der Fassade erzeugt.

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„Wir haben es hier mit einem Hochleistungsbauwerk mit Kultcharakter zu tun, das in Einklang mit der Umwelt gestaltet wird“, so Adrian Smith, der Pearl River entworfen hat. „Ein Wolkenkratzer für ein neues Zeitalter.“ Der Gewinner des Konstruktionswettbewerbs soll im Februar 2006 bekanntgegeben werden.

(Skidmore, Owings & Merrill, 12.01.2006 – NPO)

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