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Geowissen

Wie lange reichen die Erzvorräte noch?

Langfristige Deckung des Bedarfs nur mit Hilfe von konsequentem Recycling

Kupfer © USGS

Wie lange reichen unsere Rohstoffe noch? Für die Metalle haben amerikanische Forscher jetzt ermittelt, dass die weltweiten Ressourcen von Kupfer, Zink und anderen Metallen den gesamten zukünftigen Bedarf der Menschheit nicht decken können. Doch immerhin: Die Gefahr einer Erschöpfung der Bestände dieser Metalle in der unmittelbaren Zukunft besteht nicht.

Die Studie, durchgeführt von Robert Gordon und Thomas Graedel von der Yale Universität und Marlen Bertram von der Organisation der Europäischen Aluminium Veredler, kommt zu dem Ergebnis, dass selbst die vollständige Ausbeutung der Metalle aus der Erdkruste kombiniert mit extensiven Recycling-Programmen nicht ausreichen wird, um langfristig den Nachschub zu sichern. Vor allem dann nicht, wenn alle Länder nach und nach einen ähnlich hohen Verbrauch entwickeln wie jetzt schon die Industrieländer.

Mit den Kupferbeständen der USA als Ausgangspunkt verfolgten die Wissenschaftler beispielsweise die Entwicklung des Kupferabbaus, der Nutzung und des Verbrauchs während des 20.Jahrhunderts. Die so erhaltenen Werte nutzten sie dann zusammen mit zusätzlichen Daten für eine Schätzung des globalen Bedarfs unter der Prämisse, dass alle Staaten voll entwickelt wären und moderne Technologien einsetzen.

Das Ergebnis: Allein beim Kupfer wären alle irdischen Erzvorräte plus das gesamte zurzeit im Umlauf befindliche Kupfer nötig, um auch die bisher weniger entwickelten Länder in die Lage zu versetzen langfristig ihre Stromnetze, elektronischen Netzwerke und andere vom Kupfer abhängige Produkte auszubauen.

Doch noch besteht kein Grund zur Panik: Denn die Ergebnisse zeigen auch, dass die Vorräte von Kupfer und den meisten anderen Metallen in der unmittelbaren Zukunft nicht zur Neige gehen werden. Ein wichtiger Grund dafür: Bei diesen Metallen könnte ein konsequentes Recycling einen Großteil des Bedarfs decken helfen. Voraussetzung: Der Anteil der wieder verwerteten Metalle steigt zukünftig an. Die Forscher kalkulierten beispielsweise, dass heute rund 26 Prozent des ausbeutbaren Kupfers in der Erdkruste durch nicht recycelte Entsorgung verloren geht, für Zink sind dies immerhin noch 19 Prozent.

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Anders sieht dies allerdings bei seltenen Metallen wie Platin aus. Sie werden heute beispielsweise in Katalysatoren oder Brennstoffzellen eingesetzt. Für diese befürchten die Wissenschaftler eine Erschöpfung der Bestände noch in diesem Jahrhundert. Und auch für die häufigeren Metalle könnte es doch noch knapp werden. Dann nämlich, wenn der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch weiterhin so stark ansteigt wie heute.

(Yale University, 27.01.2006 – NPO)

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