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Ökologie

Tierwelt profitiert von Hurrikans

Wirbelstürme sorgen für biologisches Aufblühen

Hurrikans bringen nicht nur verheerende Zerstörungen, ganz im Gegenteil: Forscher des Virginia Institute of Marine Science haben entdeckt, dass Hurrikanes eine wichtige Rolle für die biologische Vielfalt spielen. In der Folge des Hurrikans Isabel im September 2003 stellten die Forscher eine signifikante Zunahme von Wirbellosen an den Küstenflächen fest. Bei vielen Arten zählten die Forscher sogar die doppelte Zahl an Tieren, berichtet BBC-online.

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Cara Hughes von der University of Wales in Bangor hat unter der wissenschaftlichen Leitung von Mark Luckenbach vom Virginia Institute of Marine Science Tiere im Schlick kurz vor und knapp nach dem Hurrikane Isabel untersucht. In diesen Teil des Meeres leben vor allem Röhrenwürmer, kleine Krustentiere und Mollusken. Zu ihrer Überraschung konnte die Forscherin nach dem Wirbelsturm konnte die Forscherin viele Tierarten entdecken, deren Zahl wesentlich zugenommen hatte. Dabei handelte es sich vielfach um kleine, wirbellose Arten, doch gerade diese spielen diese in der Nahrungskette eine wesentliche Rolle. So ernährt sich die stark befischte Blue Crab in erster Linie von den Lebewesen dieser Meeresregionen.

Zu ähnlichen Aussagen war auch der Forschungskollege Herb Austin gekommen, der in der Chesapeake Bay seit mehr als 50 Jahren Fischpopulationen untersucht hat. Seinen Ergebnissen nach legten manche Arten von Umberfischen (Micropogonias undulatus) nach dem Hurrikan extrem zu. Auch Fischer berichteten von Fangquoten, die zehnmal größer als der Durchschnitt waren. „Hurrikanes sind Teil eines natürlichen Zyklus. Sie wirken wie ein Reinigungsprozess, ähnlich wie Buschfeuer oder Waldbrände“, so der Experte.

Auch andere Experten sehen Hurrikans als Teil eines natürlichen Zyklus, der die ökologische Vielfalt aufrecht hält, warnen aber davor, dass in Zukunft die Zunahme der Wirbelstürme dafür sorgen wird, dass mehr und mehr Küstengebiete und kleine Inseln überschwemmt werden. Die Zahl der Wirbelstürme hat sich in der vergangenen Dekade um das Doppelte gesteigert und die Wassertemperatur liegt heute während der Wintermonate im Durchschnitt um zwei Grad über den Werten von 1960. Die US-Regierung will für manche davon Schutzwälle errichten, die die Bevölkerung vor den steigenden Fluten schützen soll.

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(Pressetext Europe, 23.04.2004 – NPO)

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