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Geowissen

Spitzenforschung am Teide-Vulkan

Messkampagne auf Teneriffa untersucht Gas- und Staubemissionen

Teneriffa © NASA

Die Gas- und Staubwolken des Vulkans Teide stehen im Mittelpunkt eines neuen Projektes, das Wissenschaftler der Fachhochschule Düsseldorf zusammen mit Kollegen aus Spanien, Schweden und den Niederlanden auf der kanarischen Insel Teneriffa durchführen. Die Forscher interessieren sich nicht nur für die luftchemischen Reaktionen der vulkanischen Emissionen, sie wollen auch wissen, ob die Messungen der Gase und Stäube Grundlage für ein Alarmsystem am Feuerberg sein könnten.

Aufbruchstimmung im Labor für Umweltmesstechnik im Fachbereich Maschinenbau- und Verfahrenstechnik: Studierende des Studienganges Prozess-, Energie – und Umweltmesstechnik und Wissenschaftler schnüren das Rüstwerkzeug für eine groß angelegte Messkampagne auf dem Vulkan Teide auf der kanarischen Insel Teneriffa. Unter Leitung von Professor Konradin Weber sollen dort ab dem 29. August über einen Zeitraum von vier Wochen mit modernstem Equipment der Fachhochschule Düsseldorf die Emissionen des Feuerbergs erforscht werden.

Das Besondere an diesen Untersuchungen ist, dass hierzu zahlreiche optische spektroskopische Fernmesssysteme eingesetzt werden, mit denen durch Laser und andere optische Strahlungsquellen die Emissionen direkt und kontinuierlich quer über dem Krater gemessen werden können. Die Messkampagne ist eine internationale Kooperation zwischen der Fachhochschule Düsseldorf und spanischen, schwedischen sowie niederländischen Wissenschaftlern und in dieser Form bislang einmalig.

Frühwarnsystem für Vulkanausbrüche?

Neben dem wissenschaftlichen Interesse an den luftchemischen Reaktionen der vulkanischen Emissionen haben diese Untersuchungen auch folgenden Hintergrund: In jüngster Zeit waren vermehrte Erdstöße im Bereich des Vulkans zu verzeichnen gewesen, die bei den spanischen Behörden ebenso wie bei den Vulkanologen die Diskussion um einen kommenden Ausbruch wieder entfacht haben.

Vor diesem Hintergrund ist das Labor für Umweltmesstechnik von dem spanischen Institut für Technologie und Erneuerbare Energien (ITER) zu Untersuchungen der Emissionen des Vulkans eingeladen worden, da die an der Fachhochschule zur Verfügung stehenden optischen Fernmessverfahren sich für diese Analysen besonders eignen. Durch Korrelation mit seismischen Messungen soll erforscht werden, ob durch Messungen der Emissionen von Gasen und Stäuben aus dem Krater sich ein Frühwarnsystem etablieren lässt.

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Das Projekt wird vom Wissenschaftsministerium NRW, dem Forschungsetat der Hochschule und der Regierung der kanarischen Inseln sowie Teneriffa gefördert.

(idw – Fachhochschule Düsseldorf, 26.08.2005 – DLO)

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