70 Prozent der weltweiten Korallenriffe sind in kritischem Zustand. Wissenschaftler haben deshalb auf dem zehnten „International Coral Reef Symposium“ die Okinawa-Declaration zum Schutz der wichtigen Meeresgebiete beschlossen.
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In den vergangenen zwanzig Jahren sei ein gravierender Verfall der Korallen-Bestände zu beobachten gewesen, so Helmut Schuhmacher, Professor für Hydrobiologie an der Universität Duisburg-Essen, der als Vorstandsmitglied und nationaler Repräsentant der „International Society for Reef Studies“ bei dem alle vier Jahre stattfindenden „Gipfeltreffen“ der Korallenriff-Wissenschaftler teilnahm. Bis zu 70 Prozent der weltweiten Korallenriffe seien inzwischen stark geschädigt, nur 30 Prozent hiervon hätten ein Erholungspotential. Besonders stark betroffene Gebiete lägen in Südostasien und in der Karibik. Die Restaurierung der geschädigten Riffe würde Jahrzehnte dauern.
Die Symposiums-Teilnehmer beschlossen daher eine Okinawa-Declaration, in der sie alle Regierungen und internationalen Organisationen aufrufen, Korallenriffe umfassend zu schützen, zerstörerische Fischereimethoden einzustellen, die Einschwemmung von Sediment und Giftstoffen vom Land zu unterbinden und geschädigte Riffe zu restaurieren.
Riffe haben im Naturhaushalt wichtige Funktionen im Küstenschutz und im Bilden genetischer Ressourcen. Außerdem sind sie von großer Bedeutung für die Fischerei. Ohne rasche Hilfe könnten die bedeutenden Funktionen nicht mehr aufrechterhalten werden, sagen die Symposiums-Teilnehmer voraus. Zunehmende Bedrohungen für Korallenriffe liegen in der globalen Erwärmung, der regionalen Verbauung der Küsten, dem Eintrag von Schadstoffen, zerstörerischen Fischereipraktiken und Tourismusaktivitäten.
(idw – Universität Duisburg-Essen, 21.07.2004 – DLO)