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Geowissen

Nach der Flutkatastrophe drohen Seuchen

Zahl der Opfer auf mehr als 125.000 gestiegen

Die Zahl der Opfer durch die Flutkatastrophe in Südostasien wird mittlerweile auf mehr als 125.000 geschätzt. Nach Angaben der UN könnten jedoch bis zu 150.000 Menschen der Flut zum Opfer gefallen sein. Noch ist die genaue Zahl jedoch nicht bekannt, das Ausmaß der Verwüstungen und das gewaltige betroffene Gebiet machen die Suche nach Vermissten und Opfern schwierig.

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Noch immer werden auch zahlreiche ausländische Touristen vermisst. Bundesaußenminister Joschka Fischer sprach am Mittwoch von einer mindestens dreistelligen Zahl von vermissten Deutschen, inzwischen gelten sogar mehr als 1.0000 deutsche Touristen als verschollen. Experten des Bundeskriminalamts sind in Südasien, um bei der Identifizierung der Leichen zu helfen, ebenfalls im Einsatz sind auch fliegende Lazarette der Luftwaffe, die Schwerverwundete nach Deutschland ausfliegen sollen.

In den besonders schwer getroffenen thailändischen Urlaubsgebieten Khao Lak und Phuket waren 60 bis 70 Prozent der Urlauber deutsche Touristen. Von ihnen werden noch immer mehr als die Hälfte vermisst. Nach Ansicht von Experten bestehe für den Großteil der Vermissten kaum noch Hoffnung, dennoch gehe die Suche weiter.

Weltweit sind die Hilfsmaßnahmen angelaufen, doch wegen der weit reichenden Verwüstungen durch die Flut sind viele Straßen und Brücken zerstört und die Helfer haben Schwierigkeiten, überhaupt zu den Betroffenen durchzukommen. Sowohl die EU als auch die UN kündigten die Bereitstellung von finanzieller Hilfe für die Region an.

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Nach Angaben von Experten der WHO könnte sich die Zahl der Opfer jedoch noch deutlich erhöhen, vielleicht sogar verdoppeln, da Seuchengefahr drohe. „Es gibt ganz sicher die Möglichkeit, dass durch ansteckende Krankheiten genauso viele Menschen sterben wie durch den Tsunami“, sagte David Nabarro von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegenüber dem „Spiegel“. Besonders wichtig sei es jetzt, in den betroffenen Gebieten die Trinkwasserversorgung zu sichern.

Das Epizentrum des schwersten Erdbebens weltweit seit mehr als 40 Jahren befand sich nach Angaben von Wissenschaftlern circa 150 Kilometer nordwestlich der indonesischen Insel Sumatra in 40 Kilometer Tiefe unter dem Meeresboden. Der Erdstoß verursachte eine Tsunamiwelle, die mit der Geschwindigkeit eines Passagierflugzeugs über den Ozean lief. An den Küsten türmte sie sich zu bis zu zehn Meter hohen Wasserwänden auf, die dann die Uferregionen überfluteten und alles mit sich rissen, was sich ihnen in den Weg stellte.

(WHO, dpa,, 30.12.2004 – NPO)

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