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Klima

Klimawandel: Neue Prognosen düster

Temperaturanstieg bis zu vier Grad und abschmelzendes Eis

Simulierte Temperaturänderung gegenüber dem Zeitraum 1961-1990 für Szenario A2 © MPI für Meteorologie

Etwa alle fünf Jahre gibt das internationale Expertengremium des IPCC einen Bericht zur Lage und Entwicklung des globalen Klimas heraus. Der nächste ist zwar erst 2007 fällig, doch die ersten Modellrechnungen dafür belegen schon jetzt nichts Gutes für das Klima der Zukunft.

Wissenschaftler des Max- Planck-Institutes für Meteorologie (MPI-M) und des Deutschen Klimarechenzentrums (DKRZ) haben die ersten Modellrechnungen für den vierten – für Anfang 2007 geplanten – „IPCC-Bericht“ erfolgreich abgeschlossen. In dem etwa alle fünf Jahre erscheinendem Sachstandsbericht des „Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimawandel der Vereinten Nationen“ (Intergovernmental Panel on Climate Change – kurz IPCC) – wird der aktuelle Wissensstand der Klimaforscher über Zustand und zu erwartende Änderungen des Klimas zusammengefasst.

Nach den neuen Berechnungen steigen die globalen Temperaturen bis Ende dieses Jahrhunderts um zwischen 2.5°C und 4.1°C im Verhältnis zum Mittelwert der Jahre 1961-1990. Ob die Erwärmung eher im oberen oder im unteren Bereich liegt, hängt davon ab, wie viele Treibhausgase bis dahin in die Atmosphäre abgegeben werden. Für die Gletscher und Polkappen der Erde ist die Prognose der Klimaforscher nicht sehr rosig: Die berechnete Abnahme der Eisbedeckung liegt zwischen 30 Prozent und 50 Prozent. Als Folge der globalen Erwärmung könnte die Arktis daher gegen Ende dieses Jahrhunderts im Spätsommer eisfrei sein.

Die Klimaforscher realisierten mit einem neu entwickelten Klimamodell des MPI-M vier Simulationen: Zum einen eine Rekonstruktion eines ‚ungestörten‘ vorindustriellen Klimazustands, dann vollzogen sie die Klimaentwicklung seit Mitte des 19. Jahrhunderts unter Vorgabe beobachteter atmosphärischer Spurenstoffkonzentrationen (Treibhausgase und Aerosole) nach. Als weiteres berechneten sie Szenarienexperimente zum Klimawandel basierend auf

unterschiedlichen Annahmen über die zukünftigen Konzentrationen atmosphärischer Spurenstoffe und abschließend führten sie Sensitivitätsexperimente durch, in denen eine jährliche Zuwachsrate der CO2-Konzentration von einem Prozent angenommen wird.

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Sämtliche Rechnungen wurden auf dem HLRE – dem „Höchstleistungsrechnersystem für die Erdsystemforschung“ des DKRZ durchgeführt. Etwa ein Viertel der gesamten Ressourcen des Systems war im vergangenen Jahr notwendig, um die Rechnungen fertig zu stellen. Die Modellergebnisse wurden in einer relationalen Datenbank gespeichert und stehen deutschen Forschern zur weiteren Auswertung zur Verfügung. Die Daten werden vom World Data Center for Climate (WDCC) bereitgestellt.

(Max-Planck-Institut für Meteorologie, 16.02.2005 – NPO)

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