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Umwelt

Klimawandel bedroht Tierarten

Artenschutzorganisation warnt vor Massenaussterben

Sandaale © FRS Scotland

Die Hinweise mehren sich, dass auch die Tierwelt die ersten negativen Folgen des Klimawandels zu spüren bekommt und darauf reagiert. Dies zeigt eine neue Studie der Artenschutzorganisation RSPB, die sie am Dienstag auf einer internationalen Konferenz zum Klimawandel vorstellte. Nach Angaben der Forscher könnten Tausende von Arten verloren gehen, wenn die Bemühungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen fehlschlagen.

“Es gibt substanzielle und überzeugende Belege dafür, dass der Klimawandel die Tierwelt negativ beeinflusst und dass es nur wenig mehr an Veränderungen bedarf, um Arten und ganze Ökosysteme in katastrophalem Ausmaß zu schädigen“, so John Lanchbery, Leiter der Klimaforschung beim RSPB. „Es kann keine Frage des ob sein, sondern nur eine des wie wir den Klimawandel angehen, wenn wir unsere Gesundheit, unsere Ernährung, unsere Wasservorräte und unsere Tierwelt erhalten wollen.“

Bereits vor einem Jahr hatten der RSPB-Wissenschaftler Rhys Green und andere in einer Veröffentlichung im Journal Nature gewarnt, dass bis zu einem Viertel aller landlebenden Tierarten aussterben könnten, wenn die Temperaturen soweit ansteigen, wie die Klimaforscher es vorhersagen. Bereits jetzt haben, so die Forscher, die an der Küste Englands brütenden Seevögel geringere Nachkommenzahlen, weil das Plankton und mit ihm die Sandaale, wichtige Nahrungsfische der Vögel, aus den erwärmten Küstengewässern abwandern.

Nach Ansicht der Artenschützer müsste die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius über dem Stand in vorindustrieller Zeit begrenzt werden um diesen Arten noch eine Überlebenschance zu bieten. Um dies zu erreichen müssten die Treibhausgasemissionen in der nächsten Dekade deutlich fallen.

“Obwohl entwickelte Länder, vor allem die USA, die Führung bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen übernehmen müssten, sollten auch die großen, sich schnell industrialisierenden Staaten ihre Emissionen limitieren“, erklärt Lanchbery. „Die Industriestaaten müssen ihre Emissionen bis zum Jahr 2050 um mindestens 60 Prozent reduzieren, aber selbst diese Senkung könnte bereits nicht mehr ausreichen, um einige Arten zu retten.“

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(RSPB, 02.02.2005 – NPO)

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