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Umwelt

Keine Entwarnung für den Wald

Bilanz und Warnungen zum Tag des Baumes

Der 25. April ist „der Tag des Baumes“. Seit über 50 Jahren wird mit Aktionen und Baumpflanzungen auf vom Aussterben bedrohte Bäume aufmerksam gemacht. Nicht nur in den Tropen, auch in Deutschland gibt es nach wie Baumarten, die akut gefährdet sind.

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Die Waldfläche in Deutschland hat im Jahr 2003 – wie auch schon in den Jahren zuvor – weiter zugenommen. Das teilte das Statistische Bundesamt zum Tag des Baumes mit. Dabei blieb die der Forstwirtschaft zur Verfügung stehende Wirtschaftswaldfläche in der Summe nahezu unverändert bei etwa 101.890 Quadratkilometern. Dem Flächenzugewinn durch Erstaufforstungen entsprach in etwa eine gleich große Fläche, die zum Beispiel aus Naturschutzgründen aus der Bewirtschaftung genommen wurde.

Keine Entwarnung

Dennoch besteht weiterhin Notwendigkeit für den Schutz des Waldes: Herta Däubler-Gmelin, Vorsitzende des Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft betonte anlässlich der Übergabe eines Rosskastanien-Setzlings die Bedeutung der ökologischen Initiativen zum Schutz gefährdeter Baumarten. Im diesjährigen Fokus: Die Rosskastanie, beliebter Stadt- und Alleebaum und Baum des Jahres 2005, die alljährlich durch eine spezielle Mottenart, die Miniermotte, stark geschädigt wird.

Tropenwälder nach wie vor gefährdet

Der Naturschutzbund NABU warnte zum Tag des Baumes vor der rücksichtslosen Abholzung tropischer Bäume zur Möbelproduktion. „Insbesondere das stark gestiegene Angebot preiswerter Gartenmöbel aus Teakholz ist mit großer Skepsis zu beobachten“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke mit Blick auf die beginnende Gartensaison. Nicht immer könne die legale Herkunft des Tropenholzes nachgewiesen werden. Daher solle der Verbraucher beim Kauf nicht nur auf billig, sondern auf ökologisch unbedenklich achten.

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Der NABU empfiehlt den Kauf von Holzmöbeln mit dem Siegel des Forest Stewardship Council (FSC), welches ökologische Standards einer nachhaltigen Forstwirtschaft garantiert. Das unabhängig von Herstellerinteressen vergebene FSC-Zeichen ist sowohl national als auch international derzeit das glaubwürdigste Label für umwelt- und sozialverträgliche Waldwirtschaft. Insbesondere beim Kauf von Tropenhölzern sei zu bedenken, dass in Ländern wie Brasilien und Indonesien zum Großteil keine ökologisch einwandfreie Waldwirtschaft betrieben wird und das Holz häufig aus illegalen Holzeinschlägen stamme.

Vor diesem Hintergrund begrüßte der NABU den jüngst von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgestellten Gesetzesentwurf zum Urwaldschutzgesetz, mit dem die Vermarktung von illegal geschlagenem Tropenholz gestoppt werden soll. Damit sollen Unternehmen verpflichtet werden, die legale Herkunft des Holzes nachzuweisen. Der NABU mahnt auch zur Vorsicht beim Kauf von Plantagenholz: „Meist bescheinigen Nachweise zwar die Herkunft, enthalten in der Regel aber keine weiteren Umweltinformationen für den Verbraucher“, betonte Tschimpke. Auch bei Plantagenwirtschaft würden Arten bedroht und Pestizide eingesetzt.

(Statistisches Bundesamt, NABU, 25.04.2005 – NPO)

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