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Klima

Juni 2019 setzt neuen Wärmerekord

Letzter Monat war weltweit und auch in Deutschland wärmster seit Beginn der Aufzeichnungen

Temperatur-Anomalien Juni 2019
Abweichungen der Temperaturen im Juni 2019 vom langjährigen Monatsmittel (rot = wärmer, blau = kälter) © NOAA

Die Erwärmung geht weiter: Der Juni 2019 war weltweit und in vielen Ländern der Erde der wärmste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Sowohl in Deutschland als auch in Europa übertrafen die Mitteltemperaturen sogar die vom Juni 2003. In Deutschland war es im Schnitt 4,4 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. 240 deutsche Wetterstationen meldeten im Juni zudem neue Hitzerekorde.

Der Klimawandel manifestiert sich immer deutlicher. Schon die vergangenen Jahre brachten immer neue Wärmerekorde, sowohl beim Jahresmittel als auch in einzelnen Monaten. Vor allem der Hitzesommer 2018 brachte Europa und vielen anderen Regionen der Welt extreme Temperaturen und anhaltende Trockenheit. Für Europa war 2018 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Mai 2019 erreichten die CO2-Werte der Atmosphäre zudem ein neues Rekordhoch von knapp 415 ppm.

Wetterereignisse Juni 2019
Ausgewählte Klimaereignisse und Rekorde für Juni 2019. © NOAA

Neun der zehn wärmsten Junis liegen nach 2010

Jetzt hat das Klima wieder einen Rekord geknackt: Der Juni 2019 war weltweit der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, wie ein aktueller Bericht der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zeigt. Demnach lag die globale Monatsmitteltemperatur in diesem Monat um 0,95 Grad über dem Mittelwert des 20. Jahrhunderts. Der Mittelwert für die Landflächen lag sogar 1,34 Grad höher als das Langjahresmittel, wie die Forscher berichten.

Damit setzt der Juni 2019 einen neuen Rekord. Gleichzeitig liegen damit neun der zehn wärmsten Juni-Monate in der Zeit seit dem Jahr 2010 – nur der Juni 1998 schafft es mit Platz acht unter die wärmsten zehn Junis. Besonders hohe Werte gab es dabei im Norden Russlands, in einem Großteil Asiens, Afrikas und Europas sowie in Südamerika. Ebenfalls deutlich zu warm war der Juni in vielen Meeresgebieten.

Doch dieser Monat ist nicht allein: Schon jetzt deuten die Messungen darauf hin, dass auch das gesamte Jahr 2019 sich unter die wärmsten fünf Jahre einreihen wird, so der NOAA-Bericht.

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Rekordwerte auch in Deutschland und Europa

Besonders warm war der Juni 2019 auch in Deutschland und Europa: Hierzulande lag die Juni-Temperatur um 4,4 Grad über dem langjährigen Mittel – das ist 0,4 Grad mehr als im Juni des Rekordhitzejahres 2003 und damit ein neuer Monatsrekord. Gleichzeitig verzeichneten 240 deutsche Wetterstationen im Juni neue Hitzerekorde, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. Mit 39,6 Grad registrierte eine brandenburgische Station die höchste Maximaltemperatur, die jemals in einem Juni in Deutschland gemessen worden ist.

Europaweit lagen die Temperaturen im Juni 2019 um 2,93 Grad über dem Mittelwert von 1910 bis 2000 – und damit ebenfalls deutlich über den Werten im Rekordhitzejahr 2003. Verantwortlich dafür ist vor allem die europaweite Hitzewelle Ende des Monats. Weniger einheitlich sieht es dagegen bei den Niederschlägen aus: Während es in Großbritannien und Skandinavien mehr regnete als normal, war es in Mittel- und Osteuropa sowie in Spanien anomal trocken.

Antarktis: Neuer Meereis-Negativrekord

Ebenfalls deutliche Indizien für eine anhaltende Erwärmung zeigt das Eis der Polargebiete: Einen neuen Negativrekord hat im Juni 2019 das Meereis der Antarktis aufgestellt: Es hat die niedrigste Fläche seit 41 Jahren erreicht. In der Arktis erreichte die Meereis-Ausdehnung im Juni den zweitniedrigsten Stand, wie die Forscher berichten.

Insgesamt spricht damit alles dafür, dass sich der Klimawandel in unverminderter Stärke weiter fortsetzt – und ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen. (Global Climate Reports 6/2019)

Quelle: National Centers for Environmental Information/ NOAA

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