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Umwelt

Internationaler Alarmplan warnt vor Flussverseuchung

Alarmierung bei möglichen Industrieunfällen entlang der Memel

Ereignet sich ein Chemieunfall an einem Fluss, sind nicht nur die unmittelbaren Anwohner der Anlage betroffen, der gesamte Fluss ist auf Kilometer verseucht und der Umweltschaden nimmt keine Rücksicht auf Ländergrenzen. Jetzt soll erstmals ein Interantionaler Warn- und Alarmplan für die Memel alle Anrainer im Falle eines Unfalls rechtzeitig warnen.

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Weißrussland, Litauen und Russland verbindet an der Memel seit kurzem ein Internationaler Warn- und Alarmplan. Das Projekt ist Teil des Beratungshilfe-Programms des deutschen Bundesumweltministeriums – fachlich betreut durch das Umweltbundesamt (UBA) – und dient der rechtzeitigen Warnung der Gewässernutzer an der Memel (Neman) vor den Auswirkungen möglicher grenzüberschreitender Industrieunfälle. Mitte November fand in Svetlogorsk, Russische Föderation die Abschlussberatung des internationalen Kooperationsprojekts statt.

Als Kernelement des Warnsystems sind so genannte Internationale Warn- und Alarmzentren in Minsk, Vilnius und Kaliningrad errichtet worden. Die Funktionalität und Wirksamkeit des Systems basiert auf der klaren Definition der Zuständigkeiten und Verfahren für die fachliche Beurteilung möglicher Störfälle sowie der anschließenden grenzüberschreitenden Informationsweiterleitung. Dies sind grundlegende Voraussetzungen um geeignete Maßnahmen für den wirksamen Schutz der Bevölkerung und der Umwelt in Folge möglicher Störfälle einzuleiten.

Voraussetzung für wirksame Störfallprävention sind sicherheitstechnische Maßnahmen an den Anlagen, um Störfälle zu verhindern. Dazu wurden Möglichkeiten und Methoden in projektbegleitenden Seminaren vermittelt. Die Erstellung regionaler Alarmpläne sowie das Erfassen der Betriebe mit Wassergefährdungspotenzial sind Neuland in der Region und helfen, die Störfallvorsorge im Einzugsgebiet der Memel dauerhaft zu verbessern.

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Zudem soll dieser Internationale Warn- und Alarmplan auch das gegenseitige Vertrauen unter den drei beteiligten Ländern fördern. Er bilde eine wesentliche Grundlage für die gegenwärtig laufenden Anstrengungen, eine Internationale Kommission zum Schutz der Memel zu errichten, so das Umweltbundesamt.

(Umweltbundesamt, 12.12.2005 – NPO)

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