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Highlights der Archäologie

Neue Landesausstellung im Westfälischen Museum für Archäologie

Der bislang früheste Münzprägestempel Deutschlands ist über 600 Jahre alt. Die Forscher wissen noch nicht, ob der Stempel aus Schieder-Schwalenberg aus einer regulären Prägestätte oder aus einer Falschmünzerwerkstatt stammt. © LWL

Ob die älteste Zahnbürste Europas, römische Götterstatuen oder ein 318 Millionen Jahre alter Einhornhai: die archäologische Sonderausstellung „Von Anfang an – Archäologie in Nordrhein-Westfalen“ zeigt noch bis zum 05. Februar 2006 in Münster die wichtigsten Funde und Ausgrabungen der vergangenen fünf Jahre.

Rund 35.000 Objekte aus der Geschichte von Tieren, Pflanzen und Menschen haben die Archäologen und Fossilienforscher in mühsamer Kleinarbeit in Münster zusammengetragen. „Wir zeigen, wie reich das Bodenarchiv unter unseren Füßen ist und wie viel an Erkenntnissen der Boden bei unseren täglichen Notgrabungen immer noch preisgibt“, erläutert Dr. Gabriele Isenberg, Sie ist Chefarchäologin des Westfälischen Museums in Münster, das die Sonderausstellung „Von Anfang an – Archäologie in Nordrhein-Westfalen“ in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe noch bis zum 05. Februar 2006 zeigt.

Auf Dinosaurierspuren in den Tempel

Die ungewöhnliche Ausstellung lässt den Besucher dabei anfangs buchstäblich im Dunkeln tappen: Mit Taschenlampen ausgerüstet führt der Rundgang zunächst über die Trittspuren von Dinosauriern durch einen Wald aus Schädeln bis in eine Kirche oder sogar ein Gefangenenlager. Wie in einem Labyrinth geht der Besucher auf zeitgeschichtliche Spurensuche. „Auf dem Weg erfährt der Besucher das Neueste aus der Archäologie und kann die weit verzweigten Wege der geschichtlichen Erkenntnis nachvollziehen“, erläutert Museumsleiterin Dr. Barbara Rüschoff-Thale das Konzept der Ausstellung. „Im Zentrum der Halle erhebt sich eine Konstruktion aus Gerüst und Holz, das einen römischen Tempel nachempfindet. Hier finden die Besucher die römischen Götterstatuen aus dem Rheinland, darunter auch der Venus-Torso vom Plakat, mit dem wir für die Ausstellung werben“, so Rüschoff-Thale.

Vor 93,5 Millionen Jahre lebte dieser Fische. Die Fundstelle Borgholzhausen (Kreis Gütersloh) lag damals im Meer. © LWL

Zu den bedeutendsten Funden gehören die 100 Millionen Jahre alten, versteinerten Fische aus Borgholzhausen ebenso wie der mit über 700 Jahren bislang älteste Münzprägestempel Deutschlands aus Schieder-Schwalenberg. Die Landesausstellung präsentiert aber auch neue Untersuchungen an alten Funden, wie etwa an den Neandertaler-Knochen aus der Balver Höhle im Märkischen Kreis. Hier konnten die Experten den Speiseplan der Urmenschen und ihre Techniken anhand der Schnittspuren auf den Knochen rekonstruieren.

Einmalige Zusammenstellung archäologischer Funde

„Es dauert unter Umständen Jahre, bis ein Komplex vollständig untersucht ist und dann wieder, falls er überhaupt präsentabel ist, im Museum zu sehen ist – wenn er nicht im Magazin für zukünftige Forschergenerationen aufbewahrt wird“, weiß Isenberg zu berichten. So werden denn auch viele der ausgestellten Fundstücke im nächsten Jahr wieder zu weiteren Untersuchungen an die Wissenschaftler und Restauratoren zurückgegeben. Damit hat die Landesausstellung einen exklusiven Charakter, da sie einen ersten Blick auf Funde erlaubt, die dann zusammen an einem Ort erst mal nicht mehr zu sehen sein werden.

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Die Sonderausstellung „Von Anfang an – Archäologie in Nordrhein-Westfalen“ ist noch bis zum 05. Februar 2006 im Westfälischen Museum in Münster zu sehen. Neben speziellen Führungen bietet der Veranstalter auch und museumspädagogische Programme unter anderem für Hörgeschädigte an.

Anschrift:

Westfälisches Museum für Archäologie , Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0

Öffnungszeiten:

Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr, Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr

(Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 15.11.2005 – AHE)

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