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Geowissen

Globales Erdbeobachtungssystem geplant

Gipfeltreffen soll weltweite Zusammenarbeit verbessern

Satellitenaufnahme der Landnutzung © UBA

„Die Beobachtung und das vollständige Verstehen des Systems Erde wird uns helfen, Naturkatastrophen vorzubeugen und Menschenleben zu retten.“ Wenige Tage vor dem 3. Erdbeobachtungsgipfel in Brüssel äußerte dies Bundesminister Manfred Stolpe. In Brüssel soll die internationale Erdbeobachtung koordiniert und auf eine breitere Basis gestellt werden.

Die Teilnehmer wollen eine Resolution verabschieden und einen Zehnjahresplan zur Errichtung eines weltweit koordinierten Systems von Satelliten, Flugzeugen, Boden- und Meeresstationen beschließen (Global Earth Observation System of Systems – GEOSS). Von einer solchen globalen Zusammenarbeit würden viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Bereiche profitieren, zum Beispiel der Katastrophenschutz, die nachhaltige Energie-, Wasser- und Landwirtschaft, Wetter- und Klimavorhersagen, der Gesundheitssektor sowie die Bewahrung von Ökosystemen und ihrer Artenvielfalt.

Globale Kooperation gefordert

„Die internationale Gemeinschaft kommt zunehmend zu der Erkenntnis, dass für vielfältige politische und wirtschaftliche Entscheidungen die weltweite Beobachtung des Systems Erde unabdingbar ist. Tragische Ereignisse, wie die Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean zeigen auf besonders drastische Weise, dass auch weit entfernte Ereignisse erhebliche Auswirkungen auf Entscheidungen in Deutschland haben. Sogar dann, wenn sie uns räumlich noch nicht einmal erreichen“, sagte Minister Stolpe.

Stürme, Überflutungen, Dürre und nachfolgende Hungersnöte kann eine gut funktionierende weltumspannende Erdbeobachtung vielleicht nicht vermeiden, Schäden an Leib und Eigentum jedoch deutlich reduzieren helfen. Sie könne außerdem helfen, die internationalen Umweltvereinbarungen etwa zur Reduktion der Treibhausgase zu überwachen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu liefern.

Auch das Potenzial erneuerbarer Energien könne erst durch genaue Kenntnis der Ressourcen voll ausgeschöpft werden. Ebenso könnten Wasser, Böden, Wälder und Meere schonend bewirtschaftet werden, wenn ihr Zustand besser bekannt sei. „Nur durch gemeinsame, ständige Beobachtung und genaue Vermessung der ganzen Erde können genaue Informationen gewonnen werden, um die richtigen Entscheidungen rechtzeitig zu treffen“, sagte der Minister.

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Datenlücken schließen

Die zur Zeit in einzelnen Ländern und Organisationen zur Verfügung stehenden Beobachtungssysteme reichten hierfür nicht aus. Der Austausch von Daten und die internationale Koordinierung existierender Beobachtungssysteme sei zu verbessern. Große räumliche und zeitliche Datenlücken existierten vor allem in der südlichen Hemisphäre und im Bereich der Ozeane und müssten geschlossen werden.

Das internationale Forum GEO (Group on Earth Observations) hat sich zum Ziel gesetzt, diese Situation mit vielfältigen technischen, finanziellen und politischen Schritten zu verbessern. Diese von den G8-Staaten im Juni 2003 angestoßene Initiative, umfasst mittlerweile mehr als 60 Staaten sowie etwa 40 internationale Organisationen, die am 16. Februar zum 3. Erdbeobachtungsgipfel in Brüssel erwartet werden.

(BMVBW, 15.02.2005 – NPO)

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