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GEOTECHNOLOGIEN

GEOTECHNOLOGIEN Rätselbild November 2003

Die Lösung: Eisbohrkern in der Klimaforschung

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Um einen Schlüssel zum Klima der Vergangenheit zu finden, greifen Wissenschaftler auf viele verschiedene Informationsquellen zurück. So unterschiedlich diese „Klimabibliotheken“ im Einzelnen auch sein mögen, eines haben sie immer gemeinsam: Die Nachrichten aus der Biografie unseres Planeten liegen in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge in Form von Jahresringen oder -schichten vor.

Neben Bohrkernen von Meeres- und Seesedimenten oder Baumringen hilft den Forschern heute vor allem auch die Analyse von Eiskernen, um mehr über das Auf und Ab der Temperaturen und die wechselnden Niederschläge in den verschiedenen Epochen der Erdgeschichte zu erfahren.

Um an Eiskerne wie auf diesem Bild zu gelangen, werden zum Teil mehrere Tausend Meter tiefe Löcher in das „ewige Eis“ der Antarktis oder auf Grönland getrieben. Eine der spektakulärsten Eisbohrungen wurde 1999 auf der Antarktisstation Vostok durchgeführt. Sie erreichte eine Tiefe von 3.623 Metern.

Die so gewonnenen Proben liefern präzise Informationen über die Klimaveränderungen in den letzten rund 500.000 Jahren. Interessant für die Wissenschaftler sind dabei vor allem die im Eis eingeschlossenen Gase, denn sie geben Auskunft über die Zusammensetzung der Atmosphäre zur damaligen Zeit. Die Eiskerne fördern aber immer wieder auch eine Vielzahl von verschiedenen Lebensformen wie Pilze, Algen und Bakterien ans Tageslicht.

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Die Forscher hoffen, mithilfe dieser Mosaiksteinchen von „gestern“ auch Rückschlüsse auf das zukünftige Klima auf der Erde ziehen zu können.

Und was hat das alles mit dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm GEOTECHNOLOGIEN zu tun? In dem Forschungsprogramm DEKLIM, das unter dem „Schirm“ von GEOTECHNOLOGIEN durchgeführt wird, nehmen die Wissenschaftler das gigantische Klimapuzzle des Blauen Planeten unter die Lupe und versuchen dabei unter anderem natürliche Klimaveränderungen von durch Menschen verursachten Einflüssen zu unterscheiden.

Ziel der Untersuchungen ist es, das Klima der Erde besser zu verstehen. Erst wenn die Ursachen und Folgen der prognostizierten globalen Erwärmung geklärt sind, können die Forscher gezielte Gegenmaßnahmen zum Schutz der Menschen und des irdischen Klimas heute und in Zukunft ergreifen.

Mehr zum Projekt DEKLIM

(DEKLIM, g-o.de, GEOTECHNOLOGIEN, 21.11.2003 – DLO)

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