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GEOTECHNOLOGIEN

GEOTECHNOLOGIEN im Focus

Antarktis aus dem All

Antarktis aus dem All © NASA JPL

Die Gletscher der Antarktis bilden die größte zusammenhängende Eismasse unserer Erde und sind stellenweise fast fünf Kilometer mächtig. Die Wechselwirkungen zwischen diesem Eisschild und der Atmosphäre nehmen eine Schlüsselposition im komplexen Klimasystem der Erde ein. Da die terrestrische Erforschung des für den Menschen lebensfeindlichen Kontinents nach wie vor nur unter großen technischen Schwierigkeiten möglich ist, sollen zukünftig Satellitenmessungen die Geheimnisse der Antarktis lüften helfen.

Vor ungefähr 180 Millionen Jahren bildete die heutige Antarktis den zentralen Teil des Superkontinents Gondwana. Als dieser auseinanderbrach, driftete die Antarktis aus den Tropen in ihre heutigen Lage am Südpol. Die Vereisung des zwölf Millionen Quadratkilometer großen Kontinents begann schätzungsweise vor ungefähr fünfzehn Millionen Jahren. Die zusätzliche Packeisausdehnung rund um den Festlandsockel unterliegt starken jahreszeitlichen Schwankungen: Während im Südsommer nur etwa vier Millionen Quadratkilometer von Meereis bedeckt sind, nimmt die Eisfläche im Südwinter etwa zwanzig Millionen Quadratkilometer ein.

Doch die Eisdicke und Ausdehnung schwankt nicht nur zwischen den Jahreszeiten, es machen sich auch langfristige Veränderungen bemerkbar, die als wichtige Indikatoren den Trend des zukünftigen Klimas andeuten können.

In zwei im Rahmen des FuE-Programms GEOTECHNOLOGIEN geförderten DFG-Projekten soll der Zusammenhang zwischen diesen Massenänderungen des Antarktischen Eisschildes und den zeitlichen Änderungen des Schwerefeldes der Erde nachgewiesen werden. Zu diesem Zweck werden in dem fast eine Million Quadratkilometer großen Dronning Maud Land im Norden der Antarktis stichprobenartig Messungen am Boden, aber auch großflächige Datenerhebungen vom Flugzeug aus vorgenommen.

Neben dieser wissenschaftlichen Grundlagenforschung ist jedoch das eigentliche methodische Ziel der Projekte, die Erkundung der Antarktis durch Satellitenmessungen voranzutreiben. Hierzu sollen die bereits seit Mitte 2000 erhobenen Daten aus dem All durch terrestrische Messungen bestätig werden. Sollte diese „Mission“ erfolgreich sein, so könnten der Wissenschaft in Zukunft die kostspieligen und aufwändigen Expeditionen zu den „eisigen Enden der Erde“ erspart bleiben.

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(GEOTECHNOLOGIEN, DFG-Forschungsvorhaben VISA und DYMEKA, 06.08.2004 – AHE)

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