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Ökologie

CITES: Viele „Treffer“ für den Artenschutz

Umweltorganisationen ziehen positive Bilanz

Der WWF und der Naturschutzbund NABU haben eine positive Bilanz der Weltartenschutzkonferenz CITES gezogen, die am 14. Oktober in Bangkok zu Ende gegangen. Große Erfolge konnten zum Beispiel bei Handelskontrollen für Elefanten, Wale und Weiße Haie erzielt werden. Auch das Geschäft mit weniger bekannten Arten wie dem Napoleonfisch und dem Tropenholz Ramin wird künftig stärker kontrolliert.

Volker Homes, der für den WWF an der zweiwöchigen Konferenz teilnahm: „Die Staaten haben erkannt, dass Schutz und Nutzung von gefährdeten Tieren und Pflanzen Hand in Hand gehen müssen.“ Nach Meinung des Artenschutzexperten ist die Entwicklung des knapp 30 Jahre alten Washingtoner Artenschutzübereinkommens vor allem bei Fischen und Hölzern erfreulich. Immer mehr Arten dieser wichtigen natürlichen Ressourcen werden durch CITES geschützt.

Homes: „In der Vergangenheit widmete sich CITES vor allem den bekannten Arten wie Elefanten, Nashörnern, Raubkatzen oder Walen. Seit der letzten Konferenz 2002 in Santiago de Chile ist jedoch ein neuer Trend erkennbar, der auch in Bangkok fortgesetzt wurde. Die wirtschaftlich relevanten ‚Mauerblümchen’ rücken immer mehr in den Vordergrund.“ Die CITES-Konferenz hat erstmals dem unkontrollierten Handel mit dem selten gewordenen Tropenholz Ramin den Kampf angesagt: Alle etwa dreißig Ramin-Arten dürfen künftig nur noch unter strengen Auflagen gehandelt werden.

Ramin importierende Staaten können nun auf Nachhaltigkeitsprüfungen in allen Exportstaaten wie Indonesien und Malaysia bestehen. Dafür hatte es bislang keine gesetzlichen Grundlagen gegeben. Für Zierleisten und Bilderrahmen aus Ramin werden in Südostasien große Waldflächen – oft illegal – abgeholzt. Die Produkte landen bislang auch in deutschen Baumärkten.

Irrawaddy Delfin, Weißer Hai, Napoleonsfisch und Minkewal sieht NABU-Artenschutzexpertin Heike Finke als große Gewinner der Artenschutzkonferenz. „Vor allem die Aufnahme des Weißen Hai in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens kann als kleine Sensation gefeiert werden“, so Finke. Doch auch für viele Schildkröten-, Vogel-, Orchideen- und tropische Holzarten brächen jetzt bessere Zeiten an. Als verdienter Verlierer verlasse die japanische Delegation Bangkok, die bei ihren ständigen Versuchen zur Aufweichung des Meeresartenschutzes eine deutliche Abfuhr erhalten habe.

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(WWF, NABU, 15.10.2004 – DLO)

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