Sechs Nachwuchswissenschaftler aus den Geowissenschaften erhalten dieses Jahr den Bernd Rendel-Preis der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Die mit je 2.000 Euro dotierten Auszeichnungen sollen den jungen diplomierten, aber noch nicht promovierten Preisträgern die Teilnahme an internationalen Kongressen und Tagungen ermöglichen. Der Preis wird am 25. Februar 2005 im Rahmen des 8. Crafoord Symposiums an der Universität Tübingen verliehen.
Die Preisträgerinnen und Preisträger sind:
Raik Bachmann, Geoforschungszentrum Potsdam
Während seines Studiums konzentrierte sich Raik Bachmanns Interesse vor allem auf die Beschaffenheit von Erzen und Felsgestein in vulkanischem Gestein. Im Jahr 2000 gründete der Geologe in Freiberg die Studentengruppe der Society of Economic Geologists (SEG), der weltgrößten wissenschaftlichen Gesellschaft für Lagerstättenkunde.
Bodo Bookhagen, University of California, Santa Barbara
In seiner Dissertation, die er 2004 an der Universität Potsdam abgeschlossen hat, beschäftigte sich der junge Geowissenschaftler mit den klimatisch-tektonischen Wechselwirkungen bei der Entstehung des Himalaya-Gebirges. Seine Arbeiten führten ihn 2003 auch an die University of Berkeley in Kalifornien, wo er in der Geomorphologiegruppe mitarbeiten konnte.
Eva Gebauer, Universität Tübingen
Die Evolutionsgeschichte und die Entwicklung der Therapsiden, eine den Säugetieren ähnliche Gruppe der Landwirbeltiere, stehen im Fokus der Forschungsarbeit von Eva Gebauer. Diese Wirbeltiere, die den Übergang vom Reptil zum Säuger markieren, bilden auch den Schwerpunkt ihrer Doktorarbeit.
Yvonne Hamann, Universität Leipzig
Die Geologin befasst sich im Rahmen ihrer Promotion mit den Auswirkungen kurzfristiger Klimaänderungen auf die Umwelt im östlichen Mittelmeer. Neben ihrem Studium hat sich Yvonne Hamann auch in den Bereichen Sedimentologie und Paläökologie weitergebildet und damit ihr Interesse an interdisziplinären Themen unterstrichen.
Gregor Knorr, Universität Hamburg
Den Schwerpunkt der Arbeit von Gregor Knorr bildet die Modellierung und Analyse der Klimadynamik beim Abklingen von Eiszeiten. Das von ihm entwickelte dreidimensionale Zirkulationsmodell für den Atlantischen Ozean steht im Zentrum seiner Doktorarbeit, deren Ergebnisse er bereits in der Fachzeitschrift „Nature“ publizieren konnte.
Merle Katharina Richter, Universität Bayreuth
Für ihre Diplomarbeit hat die junge Geologin Merle Katharina Richter ein Kombinationsverfahren entwickelt, mit dem ihr die Herauslösung fossiler DNA aus Böden gelang. In dieser Arbeit konnte die Wissenschaftlerin die Bedeutung von Rindern und Wildschweinen bei der Ernährung der präkolumbianischen Indianer aufzeigen.
Der Preis ist nach dem früh verstorbenen Geologiestudenten Bernd Rendel benannt. Das Preisgeld wird aus den Erträgen der Bernd Rendel- Stiftung gestellt, die vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verwaltet werden.
(idw – Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), 22.02.2005 – DLO)