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Umwelt

Automobilindustrie erfüllt Umweltversprechen nicht

Selbstverpflichtung nicht eingehalten

Neueste Zahlen zeigen, dass die Autohersteller ihrer Selbstverpflichtung, das Problem des Klimawandels anzugehen, nicht nachkommen, das ergab eine neue Studie der europäischen Umweltorganisation Transport and Environment (T&E) . Die Anstrengungen der Branche, den Kraftstoffverbrauch zu senken, erreichten ein Drittel dessen, wozu sie sich der EU gegenüber im Jahre 1998 verpflichtet hatten.

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Im Jahre 1998 hatte sich der europäische Automobilherstellerverband ACEA (European Automobile Manufacturers Association) der Europäischen Union gegenüber verpflichtet, die durchschnittliche CO2-Emission der in den (damals) 15 EU-Mitgliedsstaaten verkauften Neuwagen von 186 g/km im Jahre 1995 auf 140 g/km zu senken. Letztes Jahr verkauften die europäischen Hersteller Autos, die im Schnitt 160 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, was gegenüber dem Vorjahr einer Abnahmen von nur einem Prozent entspricht. Dies ergibt sich aus den von Transport and Environment (T&E) ausgewerteten Verkaufszahlen.

Der europäische Automobilherstellerverband ACEA (European Automobile Manufacturers Association) hatte der europäischen Kommission im Jahre 1998 zugesagt, bis zum Jahre 2008 die durchschnittliche CO2-Emission eines Neuwagens auf 140 Gramm pro Kilometer zu senken. Wenn die Autohersteller ihr selbstauferlegtes Ziel erreichen wollen, müssen sie in den nächsten drei Jahren eine bisher unerreichte Verbesserungsrate von 4,3 Prozent pro Jahr erzielen. Bisher lag die beste, im Jahre 2000 erreichte Leistung bei 2,9 Prozent. "Die Kommission hat sich unter ihrem Präsidenten Barroso zurückgelehnt und sieht zu, wie die Autohersteller ihre gesamte Technologie dafür einsetzt, Autos noch schwerer und stärker zu machen, statt den Kraftstoffverbrauch zu senken", sagte Jos Dings, Direktor von T&E.

"Präsident Barroso, selbst Besitzer eines benzinfressenden Volkswagen Touareg, muss begreifen, dass ein freiwilliges Engagement einer Branche, die für 15 % der CO2-Emissionen in der EU verantwortlich ist, nicht ausreicht, sondern im Begriff ist, jämmerlich zu versagen. Wenn wir echte Fortschritte erreichen wollen, brauchen wir dringend eine entsprechend Gesetzgebung", sagte Dings. Die Senkung des Kraftstoffverbrauchs ist nicht teuer und kann mit weithin verfügbaren Technologien erreicht werden. Ein im letzten Jahr für die europäische Kommission verfasster Bericht zeigt, dass die Kosten zur Erreichung des EU-eigenen Ziels von 120 Gramm CO2 pro Kilometer bei Neuwagen durchschnittlich 577 Euro pro Fahrzeug betragen würden.

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Die Zielvorgabe der EU könnte die Kraftstoffkosten um 25 % reduzieren. Zu heutigen Preisen würde das für ein Durchschnittsauto in drei Jahren zu einer Einsparung von 1.000 Euro führen. "Verordnungen, die zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs führen, würden viel Geld sparen und das Klima schützen. Es wird Zeit, dass Präsident Barroso seinen Benzinverschwender stehen lässt und Europas Autohersteller auf den Weg der Kraftstoffeinsparung bringt", sagte Dings.

(European Federation for Transport and Environment, 20.04.2006 – NPO)

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