Die Belastung der Bevölkerung mit gesundheitsschädlichen Feinstäuben war auch im Jahr 2006 zu hoch. Dies hat eine Auswertung der noch vorläufigen Feinstaubdaten durch das Umweltbundesamt (UBA) gezeigt. An 100 der zirka 450 Messstationen lag danach die Feinstaubkonzentration im vergangenen Jahr an mehr als 35 Tagen über dem zulässigen Wert.
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Dieser Grenzwert für Feinstaub – die Überschreitung von 50 Mikrogramm pro Normkubikmeter (µg/m³) Luft an nicht mehr als 35 Tagen pro Jahr – gilt seit Anfang 2005. Städte wie Stuttgart, München, Cottbus, Leipzig und Dortmund überschritten diese Marke deutlich. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich 2006 laut UBA die Belastung der menschlichen Gesundheit und der Umwelt mit Feinstäuben weder verbessert noch verschlechtert. Wie 2005 traten die Grenzwertüberschreitungen überwiegend an städtischen Verkehrsmessstationen auf.
Auch Stickstoffdioxid macht Sorgen
Neben dem Feinstaub bietet ein anderer Luftschadstoff nach Angaben des Umweltbundesamts Anlass zu mehr und mehr Sorge: Stickstoffdioxid (NO2), ein Gas, das die Atmung beeinträchtigt und bei Verbrennungsvorgängen – etwa bei der Energieerzeugung und im Straßenverkehr – entsteht.
Nach Auffassung des UBA läuft Deutschland Gefahr, auch beim NO2 den ab 2010 EU-weit geltenden Grenzwert von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel nicht einzuhalten. Derzeit überschreiten die NO2-Konzentrationen an rund der Hälfte der städtischen, verkehrsnahen Messstellen in Deutschland den ab 2010 geltenden Jahresgrenzwert. Nach den bisherigen Emissionstrends ist nicht damit zu rechnen, dass Deutschland diesen Grenzwert flächendeckend einhalten wird.
(idw – Umweltbundesamt (UBA), 29.01.2007 – DLO)