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Geowissen

55 Tote durch Hurrikan „Katrina“

Wirbelsturm verwüstet Südküste der USA

Hurrikan Katrina verwüstet Louisiana, Mississippi und Alabama. © NOAA

Mindestens 55 Tote, zahlreiche Verletzte, drei Millionen Menschen ohne Strom und Schäden in Höhe von rund 30 Milliarden Dollar: Dies ist die erste Bilanz von Rettungskräften und Versicherungsexperten, nachdem der Hurrikan „Katrina“ gestern mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde die U.S. amerikanische Südküste heimgesucht hat.

Vor allem in Louisiana, Mississippi und Alabama hinterließ der Wirbelsturm, den Experten für einen der schlimmsten aller Zeiten bezeichnen, eine Spur der Verwüstung. Eine fast sieben Meter hohe Sturmflut überschwemmte die Küstenregionen rund um die Metropole New Orleans und zerstörte zahlreiche Boote in den Häfen. Teilweise waren auch Krankhäuser von den Überflutungen betroffen.

An Land knickte der Sturm Strommasten um, entwurzelte Bäume und deckte Dächer ab. Glück im Unglück hatte trotz aller Schäden New Orleans. Nach Voraussagen von Meteorologen sollte Katrina eigentlich direkt über die Stadt hinweg ziehen. In letzter Sekunde änderte der Wirbelsturm jedoch seine Zugbahn und streifte die Region mit seinen Ausläufern.

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Dennoch gab es auch hier schwere Schäden zu beklagen. So waren Teile der Stadt, die zu 70 Prozent unter dem Meeresspiegel liegt, meterhoch überschwemmt. Vielerorts jedoch hielten die Deiche und verhinderten Schlimmeres. Durch den Sturm in Mitleidenschaft gezogen wurde auch der so genannte „Superdome“, in dem sonst die Football-Mannschaft der New Orleans Saints ihre Heimspiele austrägt.

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Die Windböen rissen Teile der Stadionabdeckung aus ihrer Verankerung und sorgten für Panik unter den mindestens zehntausend Bürgern der Stadt, die hier Schutz vor Katrina gesucht hatten. Schon in den Stunden und Tagen vor dem Eintreffen des Sturms hatten bis zu 500.000 Einwohner von New Orleans auf Drängen der Behörden die Stadt verlassen.

Katrina lässt Ölpreis steigen

Mittlerweile hat sich Katrina deutlich abgeschwächt und wurde deshalb auch von Meteorologen vom Hurrikan zum Tropensturm zurückgestuft. Er zieht jetzt weiter nach Norden Richtung Tennessee.

Der Produktionsausfall auf den Bohrplattformen im Golf von Mexiko und in den weiterverabeitenden Betrieben an Land – hier mussten Tausende von Arbeitern vor Katrina in Sicherheit gebracht werden – stieg der Ölpreis an der Börse auf neue Rekordwerte. Zweitweilig wurde sogar die 70 Dollar-Marke pro Barrel (159 Liter) überschritten. Mineralölfirmen wie Shell kündigten daraufhin Preiserhöhungen von bis zu vier Cent pro Liter für die nächsten Tage an.

(MMCD, 30.08.2005 – DLO)

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