Anzeige
Klima

2020 ist bislang wärmstes Jahr in Europa

Wärmster Sommer der Nordhalbkugel und Achtmonatsrekord in Europa und Asien

Warme Erde
Das Jahr 2020 ist für Europa und Asien das bislang wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.© Romolo Tavana/ iStock.com

Die Erwärmung geht weiter: Der Sommer 2020 war für die Nordhalbkugel der Erde der wärmste jemals gemessene. Mit 1,07 Grad Erwärmung übertreffen die Temperaturen sogar die im El-Nino-Jahr 2016. In Europa ist sogar das gesamte bisherige Jahr 2020 wärmer als alle früheren Achtmonatsmittel – die Temperaturen liegen um 2,08 Grad über dem Langjahresmittel, wie die US-Atmosphärenbehörde NOAA berichtet.

Der Klimawandel zeigt sich nicht nur in zunehmenden Wetterextremen wie Waldbränden, Trockenheit und Starkregen. Auch die Messwerte sprechen eine klare Sprache. Schon 2019 erreichten die Ozeane einen neuen Wärmerekord und alle fünf letzten Jahre sind die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Im Juli 2020 meldeten Forscher selbst am Südpol neue Rekordwerte und die Emissionen von Treibhausgasen wie Methan und CO2 steigen weiterhin an. Momentan folgt die Welt dem „Worst-Case-Szenario“ der Klimaprognosen.

Das Jahr 2020 bricht schon jetzt in vielen Regionen Wärmerekorde. © NOAA NCEI

Wärmster Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen

Jetzt haben Klimaforscher der US-Meeres- und Atmosphärenforschungsbehörde NOAA die Klimabilanz der ersten acht Monate des Jahres 2020 veröffentlicht. Und auch sie folgt dem Trend. Demnach war der Sommer – die Dreimonatsperiode von Juni bis August – für die Nordhalbkugel der wärmste je gemessene. Die Mitteltemperaturen lagen in dieser Zeit 1,17 Grad über dem Langjahresmittel des 20. Jahrhunderts. Auch der Monat August übertraf mit 1,16 Grad über dem Mittel den bisherigen Rekordhalter im Jahr 2016.

Besonders hoch waren die Sommertemperaturen in Teilen der USA, im Osten Kanadas, im Norden Russlands und im nördlichen Pazifik. Dort lagen die Temperaturen um rund zwei Grad über dem Langjahresmittel, wie die NOAA berichtet. Die Ozeane der Erde erreichten im August 2020 den zweitwärmsten Wert seit 141 Jahren, obwohl sich eine La-Nina anbahnt – eine Phase anomal kalter Oberflächentemperaturen im tropischen Pazifik. Nur im El-Nino-Jahr 2016 waren die Meere noch wärmer als 2020.

Und auch auf der Südhalbkugel war es in den letzten drei Monaten anomal warm: Neuseeland und Westaustralien haben ihren wärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.

Anzeige

Jahresrekord in Europa und Asien

Für Europa ist das Jahr 2020 schon jetzt das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Von Januar bis August lagen die Temperaturen im Schnitt um 2,08 Grad über dem Mittel. Damit ist 2020 bisher sogar noch wärmer als das Rekordjahr 2018. Auch in Asien ist es in diesem Jahr wärmer als je zuvor, die Temperaturen erreichten dort 2,38 Grad über dem Langjahresmittel. Besonders warm war es in Teilen Südost-Chinas und im Norden Asiens.

Bilanz 2020
Vergleich der bisherigen Temperaturen für 2020 mit den bisherigen Rekordjahren. © NOAA NCEI

Ebenfalls neue Rekordwerte vermelden die Forscher für Nordafrika, Mittelamerika und den Norden Südamerikas sowie den Atlantik, den Indischen und den Pazifischen Ozean. Insgesamt lagen die globalen Meeres- und Landtemperaturen für das bisherige Jahr 2020 bei 1,03 Grad über dem Mittel des 20. Jahrhunderts. Damit ist 2020 global gesehen bisher das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Wärmer war zu diesem Zeitpunkt nur das El-Nino-Jahr 2016.

Die Klimaforscher sind sich schon jetzt sicher, dass auch das Jahr 2020 unter den fünf wärmsten Jahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen landen wird.

Quelle: NOAA National Centers for Environmental Information

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

News des Tages

Gezüchtete Diamanten

Erste Diamanten unter Normaldruck erzeugt

Neuer Stammbaum für die Blütenpflanzen

Könnte dieses Riesenvirus zum Heilmittel werden?

Wie lebten die Awaren?

Diaschauen zum Thema

Dossiers zum Thema

Bücher zum Thema

Wetter, Klima und Klimawandel - Wissen für eine Welt im Umbruch von Nadja Podbregar, Harald Frater und Karsten Schwanke

Top-Clicks der Woche