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Energie

Solarstrom wird billiger

Europäischer Forschungsplan zur Kostensenkung erarbeitet

Solarstrom aus solarthermischen Großkraftwerken ist umweltfreundlich, schont das Klima und hilft wertvolle fossile Ressourcen zu schonen. Er kann bei Verwendung von thermischen Energiespeichern auch dann zur Verfügung gestellt werden, wenn die Sonne nicht scheint und ist zudem preiswerter als Strom aus den in Deutschland weit verbreiteten photovoltaischen Zellen. Dennoch kann er auch heute noch nicht mit den Erzeugungskosten von konventionellen Kraftwerken konkurrieren.

Dass dies nicht so bleiben muss, zeigt eine durch die Europäische Union geförderte Studie, die unter dem Namen ECOSTAR (European Concentrating Solar Thermal Roadmapping) und unter der Federführung des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) zusammen mit renommierten internationalen Forschungspartnern durchgeführt wurde.

Wesentliches Ergebnis der Untersuchungen ist, dass die Kosten für den Strom aus solarthermischen Kraftwerken in den nächsten 15 bis 20 Jahren von heute 15 bis 20 Cent pro Kilowattstunde auf ein konkurrenzfähiges Niveau von etwa fünf bis sieben Cent pro Kilowattstunde für Mittellaststrom in sonnenreichen Gegenden gesenkt werden können. Neben Kostensenkungen durch Maßnahmen zur Hochskalierung von solarthermischen Kraftwerken zu größeren Einheiten und durch Massenfertigungseffekte von Bauteilen kann eine umfassende Kostensenkung (rund 50 Prozent Einsparungspotenzial) vor allem durch technische Innovationen erzielt werden. Diesem Aspekt widmete die Studie ihre besondere Aufmerksamkeit.

Die Forscher ermittelten dabei für unterschiedliche Systeme, welche Innovationen besonders effizient zur Kostensenkung beitragen können. Daraus wurden folgende Prioritäten für zukünftige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten abgeleitet: Die beteiligten Einrichtungen müssen ihre Forschungsanstrengungen auf dem Gebiet der solarthermischen Kraftwerke im Vergleich zum Status Quo erhöhen, um die Wettbewerbsfähigkeit im avisierten Zeitraum erreichen zu können. Wesentliche Kompetenzen auf den Gebieten des Leichtbaus, der Glasindustrie, bei der Fertigungslogistik, im Bereich Anlagen- und Kraftwerksbau und bei der chemischen Industrie müssen dabei mobilisiert und zielgerichtet konzentriert werden, um die gestiegenen Anforderungen erfüllen zu können.

Für die Partner aus Industrie und Forschung ist es wichtig, dass die Forschung auf dem Gebiet der solarthermischen Kraftwerke eine hohe Priorität bei dem zurzeit verhandelten siebten Europäischen Forschungsrahmenprogramm erhält. Vertreter der EU Kommission erkannten bei der Präsentation der Studie in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Brüssel an, dass das ECOSTAR Konsortium wesentliche Vorarbeiten für die Schaffung einer europäischen Technologieplattform für solarthermische Kraftwerke erarbeitet hat.

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(DLR, 03.03.2005 – DLO)

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