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Biologie

Urelefant wird Fossil des Jahres 2013

Skelett des Gomphoteriums gilt als seltenes Beispiel voreiszeitlicher Rüsseltierskelette in Mitteleuropa

Gomphoterium von Gweng © BSPG

Das zehn Millionen Jahre alte Skelett eines Urelefanten ist das Fossil des Jahres 2013. Die Paläontologische Gesellschaft kürte das Fossil der Gattung Gomphoterium als einen der seltenen Funde voreiszeitlicher Rüsseltierskelette in Mitteleuropa. Das Skelett dieses Urelefanten wurde 1971 am Ufer des Inns entdeckt und wird heute in der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München aufbewahrt.

Bis vor rund fünf Millionen Jahren waren Rüsseltiere fast weltweit verbreitet. Zahlreiche unterschiedliche Formen bevölkerten die subtropische Landschaft Eurasiens und Nordamerikas. Das Gomphotherium, eine dieser Formen, hatte vier Stoßzähne und erreichte eine Schulterhöhe von drei Metern. Aus ihrer Familie, den Gomphotherien, gingen später die Vorfahren unserer heutigen Asiatischen und Afrikanischen Elefanten hervor.

Fund im Flussbett des Inns

Das jetzt als Fossil des Jahres 2013 ausgewählte Skelett eines solchen Gomphotheriums ist zehn Millionen Jahre alt und lebte einst im mitteleuropäischen Raum. Es stellt nach Angaben der Paläontologen nach wie vor einen der weltweit äußerst seltenen Funde voreiszeitlicher Rüsseltierskelette dar. Entdeckt wurde das Fossil 1971 am Ufer des Inns, südlich des Orts Mühldorf. Die Bergung der 170 Einzelknochen aus dem Flussbett gilt als logistische und präparative Meisterleistung.

Die Originalknochen und –zähne werden heute in den Sammlungsräumen der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München aufbewahrt, um jederzeit Wissenschaftlern für Untersuchungen zur Verfügung zu stehen. Abgüsse des Skeletts können, neben München, im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt, im Naturhistorischen Museum Basel und in Japan im City Museum Sendai besichtigt werden. Nur einmal im Jahr, am Tag der offenen Tür, öffnet das Paläontologische Museum München die sonst für die Öffentlichkeit verschlossenen Räume, um einen Blick auf die Originalknochen des Gomphotherium werfen zu lassen.

(Informationsdienst Wissenschaft – idw, 16.10.2012 – NPO)

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