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Umwelt

Pferdefleisch: Kein Ende in Sicht

Neue Funde auch in Gulasch, Chili con Carne und Bolognese

Chili con Carne - jetzt auch mit Pferdefleisch © SXC

Nach Lasagne bei Edeka und Real haben Tests nun auch Pferdefleisch in Chili Con Carne sowie Bolognese-Soße von REWE und in Gulasch und Ravioli von Aldi nachgewiesen. Zumindest im Fall REWE soll das Fleisch von einem deutschen Hersteller stammen. Die Supermärkte haben die betroffenen Lebensmittel bereits aus dem Verkauf genommen, bereits gekaufte Produkte können zurückgegeben werden.

Nachdem bereits am letzten Mittwoch Pferde-DNA in Lasagne der beiden Supermarktketten Edeka und Real gefunden wurden, weitet sich der Skandal nun auch auf andere Produkte aus. Auch in der A&P Lasagne der Kette Kaisers Tengelmann haben Tests Pferdefleisch nachgewiesen. Das Fertiggericht stammte vom französischen Hersteller Comigel, dessen Produkte bereits europaweit unter Verdacht geraten sind.

Auch deutsche Hersteller verwendeten Pferdefleisch

Ebenso betroffen sind auch Fertiggerichte der Kette REWE: In der REWE-Eigenmarke „Beste Wahl – Chili con Carne“ und in „REWE Spaghetti Bolognese“ haben vom NDR Verbraucher- und Wirtschaftsmagazin „Markt“ beauftragte Analysen eines unabhängigen Labors Pferdefleisch nachgewiesen. Der Hersteller dieses positiv auf Pferd getesteten Produktes „Chili con Carne würzig scharf“ (REWE) ist allerdings nicht Comigel, sondern die deutsche Firma „SCHUHBECKs Geniesser Service“ (SGS) aus Laage-Kronskamp in Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Verpackung von „Chili con Carne würzig scharf“ ist als Fleischzutat Rindfleisch angegeben.

Die Fragen zur Herkunft des verarbeiteten Fleisches wollte die Firma zunächst „aus vertraglichen Gründen“ nicht beantworten, da es sich um ein Eigenmarkenprodukt von REWE handele. Es werde in den Produkten kein Pferdefleisch verarbeitet, hieß es gegenüber dem NDR noch am Donnerstag. Nach Angaben von REWE hat der Hersteller SGS mittlerweile jedoch zugegeben, er könne nicht ausschließen, dass Anteile von Pferdefleisch enthalten seien. Für Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg zeigt der Pferdefleischskandal: „Hier haben die Eigenkontrollen der Lebensmittelindustrie versagt“. Der Ernährungsexperte fordert einen „lückenlosen Herkunftsnachweis auch für Fleisch in Fertiggerichten“. REWE hat die Produkte am Sonntag aus dem Verkauf genommen. Kunden können die Artikel im jeweiligen REWE-Markt zurückgeben und bekommen den Verkaufspreis erstattet.

Auch Ravioli und Gulasch von Aldi betroffen

Ebenfalls Pferdefleisch ist nach Angaben des WDR offenbar in zwei Aldi-Produkten enthalten, einem Gulasch und einem Ravioli der Eigenmarke Aldi. Auch hier ergaben Stichproben Pferde-DNA in den Fertiggerichten. Wie Landesverbraucherschutzminister Johannes Remmel mitteilte, stammen diese Produkte ebenfalls von einem deutschen Hersteller. „Wir haben jetzt offenbar auch Pferdefleischfunde in Produkten wie Gulasch und Ravioli der Firma Aldi und damit sind Produkte im Fokus, und es ist auch offensichtlich, dass diese Produkte in Deutschland hergestellt worden sind. Es handelt sich offensichtlich um einen Verarbeiter in Ostdeutschland“, so Remmel.

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(NDR, WDR, REWE, 18.02.2013 – NPO)

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