Wissenschaftler der Universität Chemnitz entwickeln zurzeit ein Messinstrument, mit dem der Stoffwechsel von adulten, also nichtembryonalen, Stammzellen untersucht wird. Das neue Mikrosystem dient nicht nur dazu grundlegende biochemische Kenntnisse über diesen Zelltyp zu gewinnen, die Ergebnisse sollen auch zur Qualifizierung der vieldiskutierten Stammzellentherapie beitragen.
{1l}
Bei der Untersuchung von wenigen oder einzelnen blutbildenden Zellen, wie sie im menschlichen Knochenmark enthalten sind, kommt die so genannte NMR-Spektroskopie (kernmagnetische Resonanzspektroskopie) zum Einsatz. Dabei werden durch hochfrequente Magnetimpulse die magnetischen Momente der Wasserstoffatome aus ihrer Drehachse gelenkt.
Beim anschließenden Rücklauf in die Ausgangslage sendet jede Materie, bedingt durch die in ihr enthaltene Menge an Wasserstoffatomen und deren Bindung in Molekülen, ein spezifisches magnetisches Spektrum aus. Mit Hilfe dieses Spektrums kann man auf die Eigenschaften der zu untersuchenden Materie schließen.
Hier kommen die Mikroresonatoren, so die Bezeichnung des Messinstrumentes, zum Einsatz, das Wissenschaftler des Zentrums für Mikrotechnologien (ZfM) der Technischen Universität Chemnitz und des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung in Leipzig (IZKF) entwickeln. Man kann sich dabei vereinfacht eine sehr kleine Spule vorstellen (Durchmesser 100 bis 200 Mikrometer), in die adulte Stammzellen in einer winzigen Glaskapillare eingebracht werden.
Diese Spule soll künftig mit Hilfe der Mikrotechnologie im ZfM hergestellt werden. Die Qualität der Messergebnisse hängt dabei entscheidend von der Größe, der Geometrie und der Fertigungspräzision der Detektoreinheit ab.
(idw – Universität Leipzig, 26.08.2005 – DLO)