Buckelwale haben einen neuen Rekord für „pendelnde“ Säugetiere weltweit aufgestellt: Mehr als 8.000 Kilometer legen die Meeressäuger von ihren „Weidegründen“ in der antarktischen See zurück, um zu im wärmeren Wasser vor Mittelamerika zu überwintern.
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Kristin Rasmussen, Biologin des Cascadia Research Collective der amerikanischen Meeresforschungsbehörde NOAA und Hauptautorin der jetzt in der Fachzeitschrift “Biology Letters” veröffentlichten Studie, identifizierte gemeinsam mit Kollegen die individuellen Buckelwale in ihrem Überwinterungsgebiet vor Mittelamerika und verglich dann die charakterischen Erkennungszeichen mit denen, die andere Forscher in den Geässern vor der Antarktis aufgenommen hatten. Als „Fingerabdruck“ der jeweiligen Wale dienen Fotos der Schwanzflosse, die bei jedem Tier leicht unterschiedliche Flecken und Markierungen trägt.
Es zeigte sich, dass einige Wale von der Antarktis über den Äquator bis hinauf nach Costa Rica schwimmen um dort zu überwintern. Die Entfernung beträgt rund 8.300 Kilometer. Vergleiche mit Messungen der Meerestemperaturen ergab zudem, dass die Wale offenbar genau dann den Norden aufsuchen, wenn dort die Wassertemperaturen in eine kältere Periode absinken. Ein ähnliches Verhalten wurde auch bei einer Ostatlantischen Buckewalpopulation beobachtet.
„Es war sehr aufregend, weil seit Jahren jeder sagte, dass Buckelwale im Winter in den wärmeren Gewässern gefunden werden können, aber wir dies zum ersten Mal in globalem Maßstab quantifizieren konnten und es mit Langstreckenwanderungen in Zusammenhang gebracht haben“, erklärt Rasmussen.
(NOAA National Marine Fisheries Service, 11.04.2007 – NPO)