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Zoologie

Bedrohte Tiger als Kinohelden

Der Film „Zwei Brüder“ macht auf die gefährdeten Raubkatzen aufmerksam

Indische Tiger © WWF-Canon Martin Harvey

Der Film „Zwei Brüder“ von Regisseur Jean Jaques Annaud erzählt die Geschichte der Tiger Kumal und Sangha, die im Dschungel aufwachsen und in menschliche Gefangenschaft geraten. Die Geschichte ist frei erfunden, aber sie vermittelt eine klare Botschaft: Lasst den Tigern ihren Lebensraum! Wie kaum eine andere Art ist die majestätische Raubkatze durch die Zerstörung der Wälder und Wilderei bedroht. Anlässlich des Filmstarts am 16. September weist der WWF auf die dramatische Situation der Tiger hin.

Vor dem Filmstart haben die Umweltstiftung und der Filmverleih TOBIS einen kostenlosen Unterrichtsleitfaden an 20.000 Schulen verschickt. „Wir möchten den Film nutzen, um den Kindern auf spielerische Art die Faszination Tiger und seine Bedrohung nahe zu bringen“, erläutert WWF-Artenschützer Stefan Ziegler. „Zwei Brüder“ spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals lebten noch etwa 100.000 Tiger. Heute durchstreifen nach Schätzungen des WWF höchstens noch 7.000 Tiere die Wälder Asiens. „Von einigen Unterarten wie dem südchinesischen Tiger leben bereits mehr Tiere in Zoos oder Gehegen als in freier Wildbahn“, beschreibt Stefan Ziegler die kritische Situation der größten Raubkatze der Erde. Von ehemals acht Unterarten haben nur fünf überlebt – und auch deren Bestand ist bedroht.

Nur noch 500 Sumatra-Tiger

Der WWF Deutschland kämpft seit drei Jahrzehnten für das Überleben der Tiger. Für den Herbst bereitet die Umweltstiftung eine Kampagne vor, um auf die verzweifelte Situation der letzten 500 Sumatra-Tiger aufmerksam zu machen. Ziel ist es, den Kahlschlag in den Regenwäldern der indonesischen Insel zu stoppen und den Wilderern das Handwerk zu legen. Nach einer aktuellen Studie fallen jedes Jahr 50 Sumatra-Tiger der Wilderei zum Opfer. Vor allem die Nachfrage nach Tigerprodukten in der traditionellen chinesischen Medizin macht die illegale Jagd zu einem lukrativen Geschäft. „Wenn wir nicht entschlossen handeln, werden wir Tiger in Zukunft nur noch auf der Leinwand und im Zoo bewundern können“, so Ziegler. Die Einrichtung von Schutzgebieten, die untereinander durch Korridore verbunden sind, gehört zu den wichtigsten Zielen der Naturschützer.

Regisseur Annaud unterstützt WWF

Star-Regisseur Jean-Jacques Annaud unterstützt das WWF-Engagement: „Tiger gehören in die Wildnis. Ich hoffe sehr, dass es dem WWF gelingt, ihren Lebensraum zu erhalten. Es wird noch ein langer Kampf für das Überleben der faszinierenden Tiere. Ich hoffe, mein Film trägt ein wenig dazu bei, dass die majestätischen Katzen eine Zukunft haben.“

(WWF Deutschland, 15.09.2004 – ESC)

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