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Astronomie

Wolkige Sternenwiege

Neuer Blick auf den Carinanebel

Carinanebel
Blick auf den Westteil des Carinanebels. International Gemini Observatory/ NOIRLab/ NSF/AURA

Plastisch und zum Greifen nah erscheint hier eine der bekanntesten Sternenwiegen im Kosmos – der Carinanebel. Diese Aufnahme zeigt den westlichen Rand des riesigen Emissionsnebels in einer zehnfach höheren Auflösung als zuvor – und enthüllt dabei ganz neue Details. Möglich wurde dies durch die adaptive Optik am Gemini South-Teleskop im Chile.

Unsere Sonne, aber auch alle andern Sterne wuchsen einst in riesigen Wolken aus Staub und Gas heran. Noch heute können wir diese Sternenwiegen in vielen Teilen der Milchstraße beobachten. Einige von ihnen, darunter der Orionnebel und der rund 7.500 Lichtjahre von uns entfernte Carinanebel sind am Himmel sogar mit bloßem Auge sichtbar. Letzterer erstreckt sich über 200 bis 300 Lichtjahre und leuchtet am Nachthimmel der Südhalbkugel als eines der hellste Objekte.

Diese Aufnahme zeigt den Westrand des Carinanebels im Nah-Infrarot. Diese Wellenlängen des Lichts können die dichte Hülle aus Staub durchdringen, die diese Sternenwiege umgibt. Sichtbar wird dadurch diese gewaltige, von energiereicher Strahlung aufgeheizte Wolkenformation aus Gasen und Staub. Erstellt wurde diese Aufnahme mit dem Gemini-South-Teleskop in Chile.

Dank seines gut acht Meter großen Spiegels und einer adaptiven Optik kann dieses Teleskop selbst ferne Objekte extrem scharf abbilden. Denn das System der adaptiven Optik gleicht atmosphärische Turbulenzen aus und erreicht so eine besondere Detailschärfe. Dadurch hat diese Ansicht des Carinanebels eine zehnfach höhere Auflösung als alle früheren Aufnahmen erdbasierter Teleskope.

Zu sehen sind neben vielen Gasfilamenten auch eine Reihe von parallelen Kämmen, die vom Magnetfeld dieses Gebiet geformt worden sein könnten. Einige Teile der Gasweolke scheinen zudem kurz davor zu stehen, von den starken Sternenwinden der jungen Sterne aus der Wolke gerissen zu werden.

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Quelle: NOIRLab

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