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Geowissen

Urzeitliche Stufen

Feuer, Kollisionen und Eis formten diese Gebirgslandschaft

New-Quebec-Orogen
Blick auf die gestuften Flutbasalt-Formationen des New-Qubec-Orogens im Norden Kanadas. © Joshua Stevens, Landsat 8 / SRTM

Was hier fast aussieht wie Strukturen im glänzenden Perlmutt ist in Wirklichkeit riesengroß. Denn es handelt sich um die Gesteinsformationen des Quebec Orogens – einer Gebirgsbildung, die vor 1,8 Milliarden Jahren begann. Damals schob die Kollision von Erdplatten die dicken Basaltschichten frühzeitlicher Flutlava so zusammen, dass gestufte Falten entstanden. Sie wurden dann später von eiszeitlichen Gletschern abgerundet.

Ob Hügel, Hochgebirge oder langgestreckte Fjells – die meisten Gebirge auf unserem Planeten verdanken ihre Entstehung einem geologischen „Unfall“ – der Kollision zwei oder sogar mehrerer Erdplatten. Durch den dabei entstehenden Druck wird die Erdkruste gestaucht und wirft Falten oder wölbt sich empor. Die Erosion formt dann im Laufe der Jahrmillionen diese Falten um und lässt so scharfe Grate oder aber abrundete Kuppen entstehen.

Erst gewaltige Lava-Eruptionen

Diese Satellitenaufnahme zeigt einen Ausschnitt aus einer in Kanada liegenden Gebirgsbildungszone, dem sogenannten New-Quebec-Orogen. Dieses erstreckt sich von Quebec aus bis nach Labrador und bildet ein spektakuläres Panorama aus gefalteten und von den Gletschern der Eiszeit überformtes Terrain. „Die hier gezeigten Formationen haben eine ziemliche lange Geschichte“, erklärt Deanne van Rooyen von der Cape Breton University.

Den Anfang machte eine Phase starker Vulkanausbrüche vor rund 2,17 Milliarden Jahren. Damals drangen immer wieder große Mengen Lava aus Rissen in der Erdkruste und überfluteten die umliegende Landschaft. Dadurch entstanden dicke, übereinander liegende Schichten aus Basalt, jede von ihnen ist 50 bis 70 Meter hoch. Ähnlich urzeitliche Flutbasalte – auch Trapp genannt – gibt es in Südafrika, Sibirien und Indien.

…dann eine Karambolage der Erdplatten

Später, vor 1,87 bis 1,80 Milliarden Jahren kam es zu einer Art Massenkarambolage der Landmassen rund um das New-Quebec-Orogen. Dabei wurde der Flutbasalt aufgefaltet. „Solche Faltungen sind nicht selten. Aber in diesem Falle macht die Natur des Gesteins das Ergebnis spektakulär“, erklärt David Corrigan of the Geological Survey of Canada. „Denn mit ein wenig Erosion werden die Falten treppenförmig.“

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Wegen ihrer gestuften Formationen werden diese gefaltete Flutbasalte auch als „Trapp“ bezeichnet, nach dem niederländischen Wort für Treppe. „Ich nenne unsere Formation daher liebevoll die Labrador Trapps“, so Corrigan. Nach der Bildung dieser Treppen sorgte die Eiszeit dafür, dass die Ränder einiger dieser gestuften Faltungen weiter abgerundet wurden und teilweise zungenartige Höhenzüge entstanden. Zwei davon sind in dieser Aufnahme des Landsat-8-Satelliten zu sehen. Die Schneedecke auf den Höhen unterstreicht dabei den Kontrast zum tiefer liegenden Gelände.

Quelle: NASA Earth Observatory

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