Anzeige
Physik

Lunarer Halo über La Silla

Brechung an Eiskristallen erzeugt spektakulären Lichtring um den Mond

Halo
Lunarer Halo über dem Observatorium La Silla. © ESO/ Y. Beletsky (LCO)

Faszinierendes Phänomen: Was hier aussieht wie eine überirdische Erscheinung, ist ein ganz reales physikalisches Phänomen. Es handelt sich um einen lunaren Halo – eine optische Erscheinung die auf der Brechung des Mondlichts an winzigen Eiskristallen in der Atmosphäre beruht. Hier hat der ESO-Fotograf Yuri Beletsky einen besonders prachtvollen Halo über dem Observatorium von La Silla in Chile eingefangen.

Ob im Regenbogen, in leuchtenden Nachtwolken oder wie hier bei einem Halo: Die Wechselwirkung von Licht mit Wasser oder Eis in der Atmosphäre kann eindrucksvolle optische Phänomene erzeugen. Im Falle eines Halo sind es winzige in der Luft schwebende Eiskristalle, die hinter dem hellen, manchmal sogar in Regenbogenfarben irisierenden Lichtkreis stecken.

Eiskristalle bündeln Licht zum Ring

Typisch für ein Halo-Phänomen ist ein Lichtring, der immer in einem Winkelabstand von 22 Grad um die Sonne oder den Mond bildet. Dieser Abstand kommt durch eine Eigenheit der Lichtbrechung in den Eiskristallen zustande. Trifft das Licht auf die Eiskristalle, wird es je nach Eintrittswinkel unterschiedlich stark gebrochen. Weil aber ein geringerer Ablenkwinkel als 22 Grad aus physikalischen Gründen nicht möglich ist, häufen sich die Strahlen um diesen Wert herum.

Dieser Effekt sorgt dafür, dass ein Beobachter die abgelenkten Strahlen als Ring um die Sonne oder den Mond sieht. Je nach Form der Eiskristalle – ob Plättchen, Säule oder sogar kreuzförmiger Vierlingskristall – könne verschiedene Hao-Varianten entstehen. Neben dem einfachen Ring sind auch Lichtsäulen oder horizontal neben Sonne oder Mond stehende Lichtflecke möglich.

Himmelsphänomen über dem Observatorium

In dieser Aufnahme ist ein eindrucksvoller ringförmiger Halo um den Mond zu sehen. Der Fotograf Yuri Beletsky hat diesen lunaren Halo über dem La-Silla-Observatorium der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile eingefangen. Trotz des hellen Mondlichts und seines Halo-Lichtkreises sind am Himmel noch einige helle Sterne zu erkennen.

Anzeige

Trotz seines spektakulären Anblicks ist ein solcher Halo bei den Astronomen jedoch nicht sonderlich beleibt. Denn er zeigt an, dass die normalerweise sehr trockene, klare Atmosphäre über den Teleskopen des La-Silla-Observatoriums Milliarden Eiskristalle enthält. Dies stört den Blick in den Weltraum und sorgt für Störeffekte und Unschärfen.

Quelle: European Southern Observatory (ESO)

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Diaschauen zum Thema

Dossiers zum Thema

News des Tages

Bücher zum Thema

Die Wunder des Nachthimmels - Alles über Sternbilder, Planeten und Galaxien von Bob Berman

Die Atmosphäre der Erde - Eine Einführung in die Meterologie von Helmut Kraus

Top-Clicks der Woche