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Klima

Die große Hitze

Aktuelle Hitzewelle trifft größten Teil des Globus

Hitze
Lufttemperaturen am 13. Juli 2022. © NASA Earth Observatory, Suomi/ GEOS-5

Die aktuelle Hitzewelle lässt nicht nur uns schwitzen – die halbe Welt ist betroffen. Wie diese Karte der NASA für Mitte Juli 2022 zeigt, leiden weite Teile Afrikas, Europas und Asiens unter extremer Sommerhitze mit Temperaturen von teils mehr als 40 Grad. In Großbritannien wurde mit 43 Grad eine neuer Hitzerekord erreicht und selbst an der belgischen Nordseeküste lodern von Hitze und Trockenheit begünstigte Brände.

Die Folgen des Klimawandels sind zurzeit in weiten Teilen der Welt spürbar. Denn veränderte Luftströmungen und steigende Temperaturen machen extreme und anhaltende Hitzeperioden immer häufiger. Oft kommen dabei Hitze und Trockenheit gleich im Doppelpack und verstärken so die Belastung für Mensch und Natur. Nach 2003 und den Jahren 2018 bis 2020 ist auch der Sommer 2022 wieder viel zu heiß und trocken mit entsprechenden Folgen.

Extrem-Temperaturen über weiten Teilen der Erde

Dieser aus Satellitendaten und einem Klimamodel der NASA erzeugte Globus zeigt die Temperaturen der östlichen Hemisphäre am 13. Juli 2022. Deutlich sind die ausgedehnten Flächen mit großer Hitze über Afrika, Westeuropa und Teilen Asiens zu erkennen. Schon seit Juni sorgen stabile Hochdruckgebiete über weiten Teilen Afrikas, Eurasiens und Nordamerikas dafür, dass die Sonne die Erdoberfläche besonders stark aufheizen und Hitzewellen auslösen kann.

Vielerorts stieg das Thermometer schon im Juni über die 40-Grad-Marke und im Mittelmeerraum begann die Saison der Waldbrände ungewöhnlich früh. Im nordafrikanischen Tunis wurde an diesem Tag mit 48 Grad ein seit 40 Jahren bestehender Hitzerekord gebrochen. Auch in anderen Orten, darunter Schanghai gab es neue Hitzerekorde. Im Iran war das Thermometer Ende Juni sogar auf 52 Grad gestiegen.

„Diese Hitze ist das neue Normal“

Zwar hat es auch früher schon extrem heiße Tage gegeben. Nach Angaben von Klimaforschern und Meteorologen ist eine so anhaltende und ausgedehnte Hitzephase aber außergewöhnlich. „Zwar gibt es noch das Muster einer atmosphärischen Welle mit wechselnden warmen, röteren und kühleren blaueren Bereichen“, sagt Steven Pawson vom Goddard Space Flight Center der NASA. „Aber diese riesige Fläche extremer und teilweise rekordbrechender Hitze ist ein klarer Indikator, dass die anthropogenen Treibhausgas-Emissionen solche Wetterextreme fördern.“

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Ähnlich sieht es Petteri Taalas, Generalsekretär der World Meteorological Organization (WMO): „In der Zukunft wird diese Art der Hitzewellen normal sein. Wir werden sogar noch schlimmere Extreme erleben“, so Taalas. „Denn wir haben so viel CO2 in die Atmosphäre gepumpt, dass sich der Trend noch Jahrzehntelang fortsetzen wird.“ Er hoffe, dass diese Wetterextreme ein Weckruf für Regierungen und Verantwortliche weltweit sei, endlich entschlossen zu handeln.

Quelle: NASA Earth Observatory, World Meteorological Organization (WMO)

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