Im Südosten der Türkei ereigneten am frühen Morgen des 06.02.2023 gegen 4:17 Uhr beziehungsweise 4:28 Uhr Ortszeit zwei schwere Erdbeben. Die Stärke des ersten Bebens wurde von der US-Erdbebenwarte USGS mit 7,8 angegeben, die des zweiten mit 6,7. Das Epizentrum lag in beiden Fällen nahe der türkische Stadt Gaziantep, die im Südosten des Landes unweit der Grenze zu Syrien liegt. Nach türkischen Angaben ist es außerdem in den ersten Stunden nach den beiden Hauptbeben zu bislang 22 teils starken Nachbeben gekommen.
Aus der Türkei und Syrien wurden zahlreiche eingestürzte Gebäude gemeldet. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe und die Opferzahlen seien noch nicht abschätzbar. In der Türkei zähle man nach Angaben des Vizepräsidenten Fuat Oktay bislang mehr als 280 Tote. Im benachbarten Syrien kamen nach Behördenangaben mindestens 230 Personen ums Leben. Hinzu kommen rund 100 weitere Tote in der von Rebellen kontrollierten Region im Norden des Landes. In beiden Ländern wurden außerdem Hunderte weiter Menschen verletzt. Verschärft wird die Lage vor Ort durch einen Wintersturm, der für nass-kaltes Wetter sorgt.
Auf Zypern, im Libanon und in Israel soll das Beben ebenfalls zu spüren gewesen sein. Nach Meldungen aus den sozialen Medien flohen Menschen in den libanesischen Städten Beirut und Tripoli aus Angst vor einem Einsturz in einigen Fällen aus ihren Wohnhäusern.
Die Türkei liegt zwar in einer der aktivsten Erbebenregionen der Erde, aber Beben dieser Stärke sind selbst dort eine Ausnahme. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS handelte es sich bei dem ersten der Beben um das stärkste Erdbeben, das die Türkei seit 1939 getroffen hat. Damals starben bei einem Beben ähnlicher Stärke 30.000 Menschen. Für Syrien handelt es sich einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur SANA um das stärkste Beben seit 1995, das Jahr in dem das Nationale Erdbebenzentrum des Landes geründet worden sei.
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