Ein unterseeischer Ausbruch des rund 65 Kilometer von Tonga entfernten Vulkans Hunga Tonga hat am Samstag, dem 15. Januar, den Südseestaat Tonga schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Eruption erreichte die Stufe fünf des achtstufigen Vulkanexplosivitätsindex und war damit die weltweit stärkste Vulkanexplosion seit 30 Jahren. Bereits an den Tagen und Wochen zuvor war es immer wieder zu teils heftigen Ausbrüchen gekommen.
Die zwei Eruptionen am vergangenen Freitag und Samstag waren bis in das 2.000 Kilometer entfernte Neuseeland zu hören und verursachten Tsunamiwellen, die sich im ganzen Pazifik ausbreiteten. Die Überschwemmungen betrafen die Küsten von Peru, Alaska, Oregon, Washington State und British Colombia. In Japan wurden aufgrund der drohenden Flutwelle 200.000 Menschen evakuiert. Die durch den Ausbruch ausgelöste Druckwelle konnte sogar in Deutschland gemessen werden.
Die riesige Aschewolke, die mittlerweile sogar Australien und Neuseeland erreichte, hat große Teile Tongas unter einer Schicht giftiger Vulkanasche bedeckt. Die Tongaer wurden angewiesen, Masken zu tragen und Wasser nur aus Flaschen zu trinken, um Gesundheitsschäden durch die Vulkanasche zu vermeiden. Das den Ausbruch begleitende Seebeben hatte außerdem die Zerstörung eines Unterseekabels zur Folge, so dass die Internetverbindung nach Tonga gekappt wurde.
Auch andere Kommunikationsverbindungen sind beeinträchtigt. Zu vielen kleineren abgelegeneren Inseln konnte immer noch kein Kontakt hergestellt werden. Militärflugzeuge aus Neuseeland und Australien sollen am Montag die Lage aus der Luft beurteilen und nötige Hilfsgüter zu den abgelegenen Inseln bringen. Ob es Tote oder Verletze gibt und wie hoch das Ausmaß der Schäden ist, ist allerdings weiterhin unklar.
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