Anzeige
Ueberschwemmungen

Überschwemmungskatastrophe in Kalifornien

Earthview

Mindestens zwei Menschen sind im US-Bundesstaat Kalifornien am Wochenende bei schweren Unwettern ums Leben gekommen. In 34 von 58 Bezirken des US-Bundesstaates gilt nach Angaben der Regierung von Kalifornien der Ausnahmezustand. In einigen Gegenden wurden die Menschen dazu aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich auf höher gelegenes Terrain zu begeben, weil Überflutungen befürchtet werden.

Für weite Teile Zentralkaliforniens wurde vor möglichen Sturzfluten gewarnt, die in der neuen Woche drohen. Für einige höher gelegene Gebiete wurden für die kommenden Tage bis zu 30 Zentimeter Regen vorhergesagt. In der bedrohten Region leben 15 Millionen Menschen.

Seit Januar wird der in der jüngeren Vergangenheit von Trockenheit und Dürre geplagte Bundesstaat an der Westküste des Landes immer wieder von ungewöhnlich starken Regenfällen heimgesucht. In höheren Lagen Kaliforniens wiederum fiel in den vergangenen Wochen ungewöhnlich viel Schnee. Damit erlebt Kalifornien zurzeit den nassesten Winter seit Langem. Die üblichen Winterregen sind seit 2012 fast vollständig ausgeblieben. Der vorangegangene Januar war in vielen Teilen Kaliforniens der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in den 1870er-Jahren. Nun erlebte das Bay Area um San Francisco die nasseste Drei-Wochen-Periode seit 161 Jahren.

Zwar füllen sich dank der reichlichen Niederschläge viele Talsperren wieder auf normale Wasserstände und in den Bergen der Sierra Nevada liegt so viel Schnee wie seit Jahren nicht mehr, aber das Ende Megadürre in der Region ist damit wohl noch nicht in Sicht. Zum einen herrscht in den angrenzenden US-Bundesstaaten weiterhin akuter Wassermangel, zum anderen hat sich das Grundwasser noch längst nicht von der jahrzehntelangen Ausbeutung erholt.

Die Ursache für die aktuellen Extremniederschläge sind sogenannte Atmosphärische Flüsse. Diese Bänder feuchtigkeitsgesättigter Luft können bis zu 500 Kilometer breit und 2000 Kilometer lang sein und transportieren in etwa 1 bis 2,5 Kilometer Höhe Wasserdampf aus den Tropen in die angrenzenden Zonen. Im Januar sorgte eine Serie von gleich neun Atmosphärischen Flüssen für 121 Milliarden Tonnen Niederschläge, genug um den gesamten Bundesstaat Kalifornien 30 Zentimeter unter Wasser zu setzen.

Anzeige

zur Earthview-Übersicht

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Dossiers zum Thema

Naturkatastrophen

Verhaltensregeln

Was tun bei Stürmen, Erdbeben oder Tsunamis? GFZ Potsdam, DWD und BBK verraten Ihnen, wie man sich richtig verhält.