Der von den US-Behörden als Super-Taifun eingestufte tropische Wirbelsturm „Nanmadol“ ist am Sonntagabend Ortszeit auf Kyushu, der südwestlichen japanischen Hauptinsel, eingetroffen. Dort ertrank nach japanischen Medienberichten ein Mann in seinem Auto, über 60 Personen wurden verletzt. In hunderttausenden Haushalten fiel zeitweise der Strom aus.
„Nanmadol“ ist der vierzehnte Taifun der pazifischen Wirbelsturmsaison und der bei weitem stärkste, der Japan in diesem Jahr bisher erreichte. Mehr als vier Millionen Haushalte im Westen Japans waren aufgerufen, sich vor den Orkanböen und schweren Regenfällen in Sicherheit zu bringen. Bereits im Vorfeld des Wirbelsturms hatten mindestens 20.000 Personen in der auf Kyushu gelegenen Präfektur Kagoshima Zuflucht in Notunterkünften gesucht.
Der sich langsam fortbewegende Taifun nahm inzwischen Kurs auf die Hauptinsel Honshu und wird wahrscheinlich die japanische Nordküste entlangziehen, bevor er am Dienstag Honshu von West nach Ost quert und dann in östlicher Richtung auf den Pazifik hinaus abzieht. Die größte Gefahr für die Durchzugsregionen geht von den gewaltigen Regenmengen aus, die im Gefolge des Taifuns erwartete werden. Für die südlich der Zugbahn zwischen Nagoya und Tokio gelegene Tokai-Region, das industrielle Kernland Japans, werden bis zu 400 Millimeter Niederschlag innerhalb von 24 Stunden erwartet. Die japanischen Behörden warnten bereits vor Risiken durch Sturzfluten, Erdrutsche und Schlammlawinen, die in dem gebirgigen Inselstaat ohnehin bereits häufig vorkommen.
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