An Ostküste Südafrikas haben die eine Woche anhaltenden starken Regenfälle zu verheerenden Überflutungen und Erdrutschen geführt. Besonders betroffen ist die Provinz KwaZulu-Natal mit der wichtigen Hafenstadt Durban. Nach Behördenangaben kamen in der Millionenmetropole und ihrer Umgebung 443 Menschen ums Leben, knapp 50 Menschen werden noch vermisst. Mehr als 40.000 Personen wurden zumindest zweitweise aus ihren Wohnungen vertrieben.
Die Naturgewalten verursachten Stromausfälle, beeinträchtigten die Wasserversorgung, zerstörten Brücken und blockierten Straßen und Schienenwege. Schwere Schäden wurden gerade aus den informellen Siedlungen um Durban gemeldet, wo die Kombination aus Starkregen, exponierter Lage an Hängen oder Wasserläufen und schlechter Bauqualität zu zahlreichen Flutschäden führte. Der südafrikanische Präsident, der am Montag, dem 18.04., den Katastrophenfall ausrief, schätzte die Zahl der vollständig zestörten Wohnungen auf 4.000, weitere 8.300 sollen beschädigt worden sein.
Die Behörden der Provinz KwaZulu-Natal stehen vor einer Mammutaufgabe: Neben der Unterbringung der obdachlos gewordenen Menschen muss die Wasserversorgung im Flutgebiet gewährleistet und die rund 600 von der Überschwemmung beitroffenen Schulen wieder hergerichtet werden. Und auch die Umschlagsanlagen der verkehrsreichsten Hafenstadt des Kontinents müssen möglichst schnell wieder funktionfähig werden.
Die Katastrophe in der zweiten Aprilwoche ist bereits das dritte schwere Überschwemmungsereignis der letzten fünf Jahre. Ob das verfügbare Geld und die Zeit ausreichen, um beim Wiederaufbau die immer extremeren Wetterverhältnisse zu berücksichtigen, ist allerdings zweifelhaft.
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