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Klima

Wie sich Bauern anpassen

Mit neuen Bearbeitungsmethoden gegen die Trockenheit

Die effizienteste Möglichkeit, der Wasserknappheit in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, liegt in geänderten Anbaumethoden. Gleichzeitig müssen sich Bauern darauf einstellen, ihre Produktion künftig auf andere, besser an Trockenheit und Wetterextreme angepasste Sorten umzustellen. Gerade bei Obstbäumen erfordert dies allerdings einen langen Atem, denn es kann mehrere Jahre dauern, bis ein neu gepflanzter Baum trägt.

No-Till Farming
Pflugloser Pflanzenanbau in den USA. © USDA

Weniger Pflügen bremst die Austrocknung

Als eine erste Maßnahme gegen Trockenheit wird von Fachleuten das Streifen-Pflügen empfohlen. Dabei werden nur Teile des Feldes umgepflügt, dazwischen bleibt ein Streifen unbearbeitet stehen. Dank dieser reduzierten Bodenbearbeitung wird die Bodenstruktur erhalten und Humus verstärkt gebildet. Dieser hat die Eigenschaft, viel Wasser zu speichern und auf natürliche Weise für Feuchtigkeitsausgleich zu sorgen.

Noch effektiver gegen die Austrocknung des Bodens wäre ein völliger Pflugverzicht. Nicht jeder Boden ist jedoch dafür geeignet, er muss über Jahre aufbereitet werden. Der Weg dorthin verlangt großen Arbeitseinsatz, vielleicht ein Grund, warum nach wie vor über 50 Prozent aller Landwirte in Deutschland auf das konventionelle Pflügen setzen. Fachvereinigungen, die ihre Mitglieder und Interessierten bei der pfluglosen Bearbeitung beraten und unterstützen, sind jedoch im Aufwind. Mit ihnen steigt möglicherweise die Zahl der Landwirte, die dieses Verfahren anwenden.

Zwischenfrüchte und Saatfolgen

Damit der Boden zwischen dem Anbau der Hauptkulturen nicht austrocknet, werden – wieder – zunehmend Zwischenfrüchte angebaut. Dabei kann es sich um eine Gründüngung handeln, bei denen beispielsweise stickstoffbindende Pflanzenarten wie Lupinen, Klee, Ackerbohnen oder Erbsen dazu dienen, den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Sie werden dann meist rechtzeitig vor der nächsten Aussaat untergepflügt. Aber auch das Abmähen als Tierfutter oder zur Erzeugung von Biomasse ist eine sinnvolle Nutzung solcher Zwischenfrüchte.

Untersaaten erfüllen einen ähnlichen Zweck. Dabei werden zwischen den Reihen mit der eigentlichen Frucht niedrig bleibende Kleearten und Gräser ausgebracht. Wird die Deckfrucht abgeerntet, übernimmt die Untersaat die Aufgabe, den Boden vor Austrocknung zu bewahren. Beim sogenannten Bi-Cropping oder Lebendmulch bleiben diese Untersaaten stehen und dienen als dauerhafter Schutz.

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Tröpfchenbewässerung statt großflächiges Beregnen

Sollte es künftig in einigen Regionen Deutschlands noch trockener werden, dann werden Landwirte zumindest für einige Kulturen nicht um eine Bewässerung herumkommen. Um die Böden nicht zu belasten und den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten, empfiehlt sich eine Technologie, die in regenarmen südlichen Anbaugebieten bereits erfolgreich eingesetzt wird: Die computergesteuerte Tröpfchenbewässerung sorgt dafür, dass kein Wasser verschwendet wird.

Bei dieser Methode gelangt das Wasser bei Bedarf – und nur dann – direkt in den Wurzelbereich der Pflanze. Dadurch lässt sich beispielsweise der Verbrauch für den Anbau von einem Kilogramm Avocado von 1.000 Litern auf 600 Liter senken. Zudem bringt diese Bewässerungsmethode sogar höhere Erträge als die konventionelle Bewässerung durch Beregnen.

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Was tun gegen die Dürre?
Auswirkungen und Lösungen für die zunehmende Trockenheit

Durst bei Pflanze und Tier
Trockenheit gefährdet Erträge und Viehzucht

Wie sich Bauern anpassen
Mit neuen Bearbeitungsmethoden gegen die Trockenheit

Wald im Wandel
Was kann die Forstwirtschaft tun

Strom ohne Wasser?
Wie die Energiebranche mit der Trockenheit zurechtkommt

Mehr Effizienz durch Rückgewinnung
Wassersparen im kleinen und großen Maßstab

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