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Energie

Welt im Wandel

Der Boom des Dammbaus in den letzten 200 Jahren

Die Blütezeit der Dämme in Europa begann im 19. Jahrhundert. Fast 250 solcher Bauwerke mit mehr als zehn Metern Höhe entstanden im Zeitraum von nur 100 Jahren. Vor allem England entwickelte sich zum El Dorado für Dammbauer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es dort so viele Dämme wie in allen anderen Ländern der Erde zusammen.

Staumauer © California Department of Water Ressources

So sehr der Dammbau zur damaligen Zeit auch boomte, er hatte auch mit gewaltigen Problemen zu kämpfen. Da die Planer der Bauwerke nur wenige Informationen beispielsweise über die Abfluss- und Regenfallmengen besaßen, brachen die Dämme unter dem Druck der Wassermassen in alarmierender Häufigkeit. Erst als es in den 30er Jahren unseres Jahrhunderts den Geowissenschaftlern gelang, mehr darüber in Erfahrung zu bringen, wie Boden und Gesteine unter hohen Drucken reagieren, konnte endlich die Statik der Dämme verbessert werden. Damit war ein wesentlicher Grundstein für die gewaltigen Bauwerke der heutigen Zeit gelegt.

Die Erfindung des Franzosen Benoit Fourneyron 1832 war es dann, die dann auch den Dammbau zum Zwecke der Energiegewinnung revolutionierte. Die Konstruktion der ersten Wasserturbine der Welt ermöglichte es, die bis dahin verwendeten Wassermühlen schnell um ein Vielfaches an Leistung zu übertreffen. Die wirkliche Bedeutung dieser Erfindung zeigte sich aber erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die Fortschritte in der Elektrotechnik dazu führten, dass Kraftwerke und Übertragungsleitungen wie Pilze aus dem Boden schossen.

Das erste Wasserkraftwerk, ein Laufwasserkraftwerk in Wisconsin, ging schließlich 1882 in Betrieb. In den nächsten Jahrzehnten entwickelten sich an vielen schnellfließenden Flüssen und Strömen Europas vor allem in den Alpen und Norwegen Wasserkraftwerke. Aber erst nach der Jahrhundertwende stieg die Größe der Dämme und Energiestationen schnell an. Fortschritte im Turbinen- und Staudammbau waren dafür verantwortlich.

Bedeuteten zunächst noch 30 Meter Höhe das Maß aller Dinge, gab es 1930 bereits Konstruktionen, die über 200 Meter erreichten. Die heutigen Talsperren und Staudämme ragen manchmal noch weiter in den Himmel und sind oft regelrechte Monster aus Stahl und Beton. Ein gutes Beispiel dafür ist die Roguner-Talsperre in Tadschikistan, die eine Höhe von mehr als 350 Metern erreicht und zu den größten Staudämmen der Welt zählt.

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Stand: 13.11.2000

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Staudämme
Billige Energie oder Vernichtung von Natur und Existenzen?

Giganten der Technik...
Staudämme und ihre Aufgaben

Unverwechselbar in Form und Gestalt
Welche Staudammtypen gibt es?

Energiegewinnung am Damm
Von Wehren, Staustufen und Speicherkraftwerken

Kampf gegen die todbringenden Fluten
Staudämme als Schutz gegen Überschwemmungen

Vertreibung, Hunger und Krankheit
Staudamm versus Mensch

Die Rache des Flusses
Der Verlust der Sedimente und die Folgen

Von Erosion und Artensterben
Auswirkungen auf das Flusssystem und seine Bewohner

Keine Rettung vor Jahrhundertfluten
Staudämme und der Hochwasserschutz

Klimaschäden
Wenn Stauseen Treibhausgase produzieren

Mehr als ein Wunderwerk der Technik...
Der Damm der Superlative

Streit um den "Drei-Schluchten-Damm"
Probleme und Mängel des Projektes

Staudämme: Retter oder Monster?
"Für und Wider" der Wasserkraftnutzung

Von Sumerern, Römern und Singhalesen
Aus der Geschichte des Staudammbaus

Welt im Wandel
Der Boom des Dammbaus in den letzten 200 Jahren

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