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Energie

Was, wie und warum?

Vom Diesel zum Biodiesel

Fossile Brennstoffe wie Erdöl und Gas reichen nicht ewig. Bei allem Streit darum, wie lange die Reserven noch reichen werden, sind sich alle einig: Irgendwann ist das globale Ölfass leer. Im Alltag bemerken wir diesen Bedarf vor allem im Straßenverkehr: Weltweit liegt Deutschland mit über 650 Milliarden gefahrenen Fahrzeugkilometern im Jahr auf Platz drei hinter den USA und Japan. Für diese Strecke sind enorme Mengen an Benzin und Diesel nötig.

Biodiesel ist wegen Steuervergünstigungen oft die preiswertere Alternative. © Bob Tubbs / (CC BY-SA 3.0)

Wenn das Öl zur Neige geht

Hinzu kommen stetig steigende Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2). Der in den fossilen Energieträgern fixierte Kohlenstoff gelangt bei deren Verbrennung in die Atmospäre und verschiebt den CO2-Haushalt der Erde – er ist damit die Hauptursache des Klimawandels. Um die ausgestoßenen Mengen des klimaschädlichen CO2 zu reduzieren, sind Alternativen zu den fossilen Brennstoffen nötig – in der Stromerzeugung genau wie beim Auto-Treibstoff. Aus diesem Grund gilt in der EU seit 2009 die Erneuerbare-Energien-Richtlinie.

Öl aus biologischen Quellen ist eine solche Alternative, denn Planzenöl taugt nicht nur zum Braten und Frittieren. Schon im Jahr 1900 lief auf der Weltausstellung in Paris ein Dieselmotor mit Erdnussöl als Treibstoff. Die Maschine gewann den begehrten „Grand Prix“, die höchste technische Auszeichnung der Ausstellung – allerdings nicht aufgrund des Treibstoffs, sondern wegen des geringen Spritverbrauchs und der hohen Energieeffizienz des Motors.

Rudolf Diesels Vision

Der Erfinder Rudolf Diesel dachte jedoch bereits daran, durch alternative Treibstoffe irgendwann nicht mehr ans Erdöl gebunden zu sein. Außerdem wäre sein Dieselmotor für landwirtschaftliche Maschinen noch attraktiver, wenn Landwirte ihren eigenen Treibstoff vor Ort produzieren könnten, so hoffte Diesel. Doch diese Zukunftsvision fand damals wenig Beachtung.

Erdnussöl, wie Rudolf Diesel es verwendete, ist in Deutschland nicht besonders verbreitet. Stattdessen dient hier vor allem eine andere verbreitete Pflanze als Ölquelle: der Raps. Weltweit liegt Raps als Ölpflanze jedoch nur auf Rang drei. Spitzenreiter bei den Öllieferanten aus dem Pflanzenreich sind Sojabohne und Ölpalme. Doch auch aus tierischem Fett und sogar aus recyceltem Frittierfett lässt sich Treibstoff gewinnen.

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Ansgar Kretschmer
Stand: 30.04.2015

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Biodiesel und Co
Biokraftstoffe in der Kritik

Was, wie und warum?
Vom Diesel zum Biodiesel

Umgeestert und mit Alkohol gestreckt
Was genau sind Biodiesel und E10?

Mehr Agro als Bio?
Biokraftstoff und das Klima

Benzin aus dem Regenwald
Für Biosprit verschwinden Lebensräume

Essen gehört nicht in den Tank
Spritpflanzen in Konkurrenz zur Nahrungsproduktion

Weg vom Öl, weg von Raps und Soja
Alternative Quellen für Biotreibstoffe

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Biotreibstoffe der 2. Generation auf dem Prüfstand

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