Anzeige
Klima

Verloren im Dickicht der Argumente?

Die Debatte und die Öffentlichkeit

Klimaskeptiker machen nicht nur als Organisationen oder durch öffentlichkeitswirksame Auftritte auf sich aufmerksam, auch im Bereich der populärwissenschaftlichen Literatur florieren ihre Thesen und Theorien. Bücher wie „Hot Talk Cold Science“ von Fred Singer oder „Klimalüge?“ von Manfred Müller verkaufen sich bestens und erfahren durchaus starke Beachtung seitens der Medien.

Und gerade hier zeigt sich sehr deutlich eines der grundsätzlichen Probleme der Debatte: Wenn über einen bloßen Austausch von Polemik hinaus tatsächlich sachliche Argumente und konkrete wissenschaftliche Fakten diskutiert werden, ist deren Plausibilität oder Richtigkeit für den Laien kaum mehr festzustellen. Zu komplex und speziell sind die physikalischen, mathematischen oder statistischen Grundlagen der Prozesse und Modelle.

Um der Verständlichkeit willen werden die komplexen Hintergründe daher oft vereinfacht – mit der Gefahr einer willkürlichen oder unwillkürlichen Verzerrung oder Simplifizierung. Oder aber sie werden in voller Pracht und Komplexität präsentiert – um den Preis der Verständlichkeit. Noch häufiger aber bilden beide Möglichkeiten eine wilde Mischung, gewürzt mit meist mehr als nur einer Prise Polemik.

Selbst vorgebildeten Laien oder teilweise sogar Forschern „vom Fach“ fällt es unter Umständen schwer, diesen Wust aus Fakten, Fehlschlüssen und Behauptungen auseinander zu sortieren – kein Wunder, dass ein „nicht vorbelasteter“ Leser hier kaum Chancen hat, durchzublicken.

Der Klimaforscher und Atmosphärenphysiker Charles Keller vom Los Alamos National Laboratory der USA hatte sich 1998 bereit erklärt, zu dem vom Klimaskeptiker Fred Singer veröffentlichten Buch „Hot Talk Cold Science“ in einer öffentlichen Diskussion Stellung zu nehmen. „Ich war auf den enormen Arbeitsaufwand nicht vorbereitet, der nötig war, um erst zum eigentlichen Kern von Singers Einwänden vorzudringen und dann darauf zu entgegnen“, erklärt er hinterher und fährt fort: „Diese Auseinandersetzung gab mir einen Eindruck, wie nahezu unmöglich es für den interessierten Laien sein muss, zu erkennen, wie falsch oder irreführend die Argumente sind.“

Anzeige
  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. 10
  22. |
  23. 11
  24. |
  25. 12
  26. |
  27. 13
  28. |
  29. 14
  30. |
  31. weiter


Stand: 20.04.2002

Teilen:
Anzeige

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Streit ums Klima
Klimawandel unter Beschuss?

Heißer Kampf um heiße Luft
Der Klimawandel und seine Skeptiker

Vergiftetes Klima
Fruchtbare Diskussion oder polemische Schlammschlacht?

Masse statt Klasse...
Die Oregon Petition

Mit aller Macht?
Die Global Climate Coalition

Nicht nur Scharlatanerie
Die seriöse Seite der Kritik

Trendbarometer der Klimaforschung
Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)

Verloren im Dickicht der Argumente?
Die Debatte und die Öffentlichkeit

Kritik auf allen Ebenen
Die Ansatzstellen der Klimaskeptiker

Zahlenspiele...
Die Kritik an Messungen und Messstationen

Hitzeinseln und Satellitendaten
Weitere Kritik an Messungen und Messstationen

Natürlich oder menschengemacht?
Ursachen und Interpretationen

Treibhauswirkung und Eiszeiten
Weitere Einwände gegen gängige Interpretationen

Was bleibt?
Keine einfachen Antworten, wohl aber ein Motto...

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema

Wetterextreme - Klimatische "Ausrutscher" oder Folgen des Klimawandels?

Eiszeiten - Die frostige Vergangenheit der Erde...

Klimawandel - Bringt der Mensch das irdische Klima aus dem Gleichgewicht?