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Naturereignisse/Naturkatastrophen

Suche nach den Einschlagskratern

Wie die Nadel im Hauhaufen...

Krater auf dem Mars © NASA

Im Gegensatz zu den förmlich mit Kratern übersäten Oberflächen von Mars, Mond oder Merkur wirkt die Erde auf den ersten Blick von Einschlägen weitgehend unberührt. Doch dieser Schein trügt. Wie alle inneren Planeten des Sonnensystems war auch die Erde im Laufe ihrer Geschichte Ziel zahlreicher Meteoriten, Asteroiden und Kometen. Geologen schätzen, daß die Zahl der Einschläge sogar noch die des Mondes übertrifft.

Die Spuren von Meteoriteneinschlägen an der Erdoberfläche werden ständig durch Erosion zerstört, durch Ablagerungen oder Vulkanismus überdeckt oder durch die Bewegungen der tektonischen Platten oder Vulkanismus verformt. Entdeckt hat man bisher rund 150 Krater, die meisten von ihnen in den geologisch stabilen Regionen Nordamerikas, Europas und Australiens. Durch die starke Verwitterung sind die meisten der heute bekannten Krater nicht älter als 200 Millionen Jahre, ihre Durchmesser variieren, die größten liegen bei rund 300 Kilometern. Nach statistischen Berechnungen soll es noch mindestens 700 weitere Einschlagskrater auf der Erde geben, davon werden etwa 300 auf dem Festland, der Rest in den Tiefen der Weltmeere vermutet.

Der erste eindeutige Meteoriten- Einschlagskrater, der Barringer Krater in Arizona, wurde in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts entdeckt, als Arbeiter dort Fragmente des Meteoriten fanden.

Barringer-Krater © NASA

Viele Jahre lang galt der Fund von Meteoritenresten als das einzige akzeptable Indiz für einen Einschlag als Kraterursache. Schnell stellte sich jedoch heraus, daß der verursachende Himmelskörper die Kollision häufig nicht übersteht. Die extremen Drucke und Temperaturen, die bei einem solchen Einschlag frei werden, lassen den Meteoriten einfach verdampfen oder schmelzen, die verbleibenden Spuren verwittern im Laufe der Zeit bis zur Unkenntlichkeit. In einigen Fällen können chemische Analysen des Untergrunds feststellen, ob ein überproportionaler Anteil bestimmter Elemente auf extraterrestrischen Ursprung hindeuten.

Große Krater mit Durchmessern von über hundert Kilometern lassen sich vom Boden aus kaum erkennen, sie sind meist zu stark verwittert und werden von anderen Landschaftsformen überlagert. Nach Schätzungen von Experten müßte es auf der Erde rund 30 Krater geben, die über 40 Kilometer groß sind, gefunden hat man davon allerdings kaum ein Viertel.

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Die Aussichten, die noch fehlenden Krater zu finden sind dank der Satellitentechnik gestiegen. Die durch die alten Einschläge verursachten Schwerkraft- und Magnetfeldanomalien sind bis heute erhalten und können vom All aus gemessen und durch Computerbearbeitung sichtbar gemacht werden. Auch der Chicxulub-Krater auf der Halbinsel Yucatan wurde mit Hilfe dieser Methode entdeckt. Er wird im Moment als der wahrscheinlichste Kandidat für den Krater des „Dinokiller-Meteoriten“ gehandelt- wenn es denn einen solchen Meteoriteneinschlag am Ende der Kreidezeit gab.

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Stand: 19.01.2002

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Meteoriten
Gefahr aus dem All

Himmelskörper auf Kollisionskurs...
Von NEOs, Kometen und Planetoiden

Meteorit ist nicht gleich Meteorit
Von Chondriten, Eisen und Kohlenstoff

Suche nach den Einschlagskratern
Wie die Nadel im Hauhaufen...

Der "Dinokiller"
Der Chicxulubkrater in Yucatan

Krater - die Narben der Erde
Entstehung und Morphologie von Einschlagskratern

Spurensuche mit der Lupe
Impaktite und andere Relikte eines Meteoriteneinschlags

Die Erde als kosmische "Schießbude"?
Wahrscheinlichkeit von Meteoriteneinschlägen

Fatal Impact
Die Folgen eines Einschlags

Operation "Spaceguard"
Überwachung von NEOs und Erdbahnkreuzern

Gerade mal zwölf Prozent...
Der Stand der NEO-Überwachung

Zerstören oder Ablenken?
Strategien gegen die "himmlischen Geschosse"

Mit Barringer fing alles an...
Eine kleine Chronik der NEO-Forschung

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